60.000 Euro Honorar

Gusenbauer kassierte bei der Hypo ab

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Ex-Kanzler in heikler Situation als Berater der angeschlagenen Bank.

Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer ist als Berater hoch gefragt – und war in dieser Funktion im 2. Halbjahr 2009 auch für die Hypo Group Alpe Adria tätig. Nachdem der Staat die Kärntner Krisenbank Ende 2008 erstmals mit 900 Mio. Euro retten musste, meldete die EU Zweifel an der Zulässigkeit der Hilfe an. Als Berater in dieser Causa heuerte der damalige Hypo-Vorstand Franz Pinkl Gusenbauer für 60.000 Euro Honorar (10.000 pro Monat) an.

"Nicht verfänglich“
Der frühere SP-Politiker war Teil eines Beraterteams um den Wiener Anwalt Leopold Specht. Er habe Kompetenz in Sachen Europapolitik einbringen sollen, sagt Gusenbauer. Und: "Ich weiß nicht, was daran verfänglich sein soll.“ Allerdings hatte Gusenbauer – noch als SP-Kanzler – mitgewirkt, dass die Regierung ein Banken-Rettungspaket schnürte. Davon profitierte später auch die Hypo.

Polit-Konflikt
Der Vorwurf, der jetzt laut wird: Der Ex-Kanzler habe seine Polit-Kontakte genutzt, um eine von ihm grundsätzlich möglich gemachte Hilfe für eine Bank bei der EU durchzusetzen und daran als Berater zu verdienen. Die Opposition kritisiert das scharf und ortet "schiefe Optik“.

Gusenbauer weist die Kritik zurück. Für die Staatshilfen sei der Finanzminister zuständig gewesen. Seine Verantwortung als Kanzler sei es gewesen, dass heimische Banken keinen Wettbewerbsnachteil hätten. "Dazu stehe ich“, so Gusenbauer, der heute u.a. Aufsichtsratschef des Baukonzerns Strabag ist. Seine Tätigkeit für die inzwischen notverstaatlichte Hypo lief Ende 2009 aus.
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