Zweite Front

Haberleitner: Wirbel um Doktortitel

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Plagiatsjäger Stefan Weber ist auf den Plan gerufen. Ex-dayli-Chef will ihn klagen.

Abseits des Insolvenz-Dramas der Drogeriekette dayli gibt es um den nunmehr ehemaligen Firmenchef Rudolf Haberleitner eine ganz andere Aufregung. Erneut im Fokus ist sein Doktortitel. Bereits im Jahr 2001 hatten die Grünen in einer parlamentarischen Anfrage an die damalige Infrastrukturministerin Monika Forstinger nach der Herkunft seines akademischen Titels gefragt. Er führe "erst seit relativ kurzer Zeit den akademischen Grad 'Doktor'. Dieser Titel wurde nicht an einer inländischen Universität erworben; der Name der ausländischen Uni wird nicht preisgegeben", hieß es damals. Die Grünen hatten sich auf Haberleitner eingeschossen, weil er damals als Konsulent der Gesellschaft des Bundes für industriepolitische Maßnahmen (GIB) 30.000 Schilling (2.180 Euro) Honorar pro Tag erhielt.

Nun hat sich auch "Plagiatsjäger" Stefan Weber dem Thema angenommen. Weber zweifelt im Gespräch mit dem "WirtschaftsBlatt" die Echtheit des akademischen Titels an. Haberleitner will nun rechtlich gegen Weber vorgehen.

Die Chronologie der dayli-Pleite 1/18

31. Juli 2012 

Nach dem endgültigen Aus von Schlecker in Deutschland übernimmt Rudolf Haberleitner über die Restrukturierungsgesellschaft TAP 09 (TAP steht für Turnaround Platform) 1.350 Schlecker-Standorte in Österreich, Italien, Polen, Belgien und Luxemburg. Allein in Österreich können mehr als 3.000 Beschäftigte aufatmen, wenngleich die österreichische Schlecker-Tochter selbst von der Insolvenz nicht betroffen war. Die neuen Eigentümer geben der Drogeriekette den Namen daily. Aus markenrechtlichen Gründen wird der Name kurz später in dayli umbenannt, was dem neuen Investor viel Spott einbringt.
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