Hitze-Sommer versaute heurige Obsternte

Wetter-Extreme, vor allem die Hitze im Sommer, haben die heimische Obsternte heuer geringer ausfallen lassen. Die Tafelobst-Menge von 218.200 Tonnen lag 10 Prozent unter dem 10-Jahres-Mittel. Die Marillenernte fiel noch überdurchschnittlich gut aus, doch setzten danach die extreme Hitze und Trockenheit im Juli und August speziell dem Kernobst zu, erklärte die Statistik Austria am Dienstag.

Der lange Winter und das kühle, verregnete Frühjahr verursachten einen verzögerten Vegetationsbeginn. Dennoch ließ eine üppige Blüte nahezu aller Obstarten zunächst auf eine einträgliche Erntemenge schließen. Danach dämpften aber Hitze und Regenarmut im Juli und August bei Kernobst die Fruchtgrößen und verstärkten den Fruchtfall.

Vor allem in der Steiermark und in Kärnten gab es deutliche Ertragseinbußen, auch bei Stein- und Beerenobst. Bei Steinobst aus Niederösterreich dagegen, wo ein Großteil der heimischen Menge produziert wird, wurden die hohen Ertragserwartungen bestätigt.

Der frühe Wintereinbruch bereits Anfang Oktober in Westösterreich verursachte in Tirol erhebliche Schäden durch Schneedruck mit der Folge großflächiger Ernteausfälle bei Kernobst. Beerenobst erbrachte österreichweit eine leicht überdurchschnittliche Produktionsmenge.

In sogenannten Erwerbsobstanlagen wurden 182.100 t Kernobst produziert, um 18 Prozent weniger als 2012 und 14 Prozent unter dem langjährigen Mittel. An Winteräpfeln konnten nur 171.000 t geerntet werden (-19 Prozent gegenüber 2012), davon über drei Viertel (76 Prozent) in der Steiermark.

Auch die Winterbirnenernte fiel unterdurchschnittlich aus und erbrachte mit 4.900 t deutlich weniger als im Vorjahr (-15 Prozent). 2.500 t an Sommeräpfeln (+16 Prozent zu 2012) standen 3.600 t an Sommerbirnen (+7 Prozent zu 2012) gegenüber. Die Steinobsternte betrug 17.600 t, womit - im Jahresabstand - ungefähr die doppelte Menge produziert wurde (+99 Prozent).

An Marillen wurden 10.400 t geerntet, etwa das Vierfache der - freilich recht geringen - Vorjahresernte (+285 Prozent) und deutlich über dem 10-jährigen Mittel (+155 Prozent); vor allem in NÖ und dem Burgenland war die Ertragslage mit 15,5 bzw. 11,0 t pro Hektar hervorragend, so die Statistik Austria.

An Pfirsichen wurden 1.800 t geerntet (+2 Prozent), davon knapp 70 Prozent in der Steiermark. Bei Zwetschken betrug die Ausbeute 3.300 t (+14 Prozent), Kirschen und Weichseln brachten mit 2.100 t um 44 Prozent mehr Menge als 2012.

An Beerenobst wurden 18.000 t geerntet, um 36 Prozent mehr als im stark unterdurchschnittlichen Vorjahr und 3 Prozent über dem langjährigen Mittel. Bei Erdbeeren wurde - trotz teilweiser Ausfälle durch Pilzerkrankungen und Hochwasser - mit 14.900 t um die Hälfte mehr als im ertragsschwachen Jahr 2012 produziert.

Zuwächse verzeichnete man auch bei Himbeerkulturen mit 900 t (+9 Prozent), dagegen wurden bei Ribisel nur 1.300 t (-16 Prozent) geerntet, Kultur-Heidelbeeren 890 t (-6 Prozent gegenüber 2012).