Kapitalloch

Hypo braucht 1,43 Mrd. Euro

21.03.2014


Spindelegger: Frisches Geld erst nach vollkommener Klarheit.

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© TZ ÖSTERREICH/Raunig
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Die Hypo Alpe Adria braucht 1,43 Mrd. Euro, um die Bilanz für 2013 zu erstellen und die Zeit bis zur Gründung einer Abbaugesellschaft zu überbrücken. Das teilte die Bank am Freitag mit. Damit sei der Kapitalbedarf bis September 2014 abgedeckt. Verluste aus der Abwicklung der geplanten "Bad Bank" sind nicht erfasst. Die Republik Österreich hat heuer 1 Mrd. Euro für die Hypo im Budget.

Mit dem Geld können Abwertungen und Risikovorsorgen für die Bilanz 2013 sowie bis September anfallende Verluste und mögliche Risiken abgedeckt werden, schreibt die Bank in einer Aussendung am Freitagnachmittag. Man orientiere sich an den Vorgaben aus dem Restrukturierungsplan der EU-Kommission und den darin genehmigten Beihilfen.

Spindelegger will genaue Zahlen
Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) will der Krisenbank die benötigten weiteren 1,43 Mrd. Euro nur zur Verfügung stellen, wenn es vonseiten der Bank genaue Zahlen zu den Abschreibungen in Osteuropa und von notleidenden Krediten gibt. "Das, was in der Vergangenheit war, einfach Pauschalsummen, das spielt es nicht mehr", sagte Spindelegger.

Kritik übte der Spindelegger am Freitagabend erneut am Hypo-Vorstand. Er sei "nicht im Detail gut informiert worden". Eine Ablöse des Hypo-Vorstands ist für den Finanzminister derzeit dennoch kein Thema.

Er will von den Bankern schriftliche Zusagen mit den Details des Kapitalbedarf. Sollte diese Zusagen gebrochen werden, könnte es dann personelle Konsequenzen für den Vorstand geben, bekräftigt das Ministerium.

Bei dem angedachten Generalvergleich mit der Ex-Hypo-Mutter BayernLB, die noch 2,3 Mrd. Euro in der Hypo stecken hat, sind laut Spindelegger Gesprächstermine zwischen der Hypo und der BayernLB bereits ausgemacht.

Verhandelt wird zunächst auf Bankenebene, zu den österreichischen Chefverhandlern für Bank und Bund zählen nach APA-Informationen Georg Krakow und der Ex-Investmentbanker und Ministeriumsberater Dirk Notheis.
 

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