Insider wird Schlüsselfigur

Hypo: Der Kronzeuge packt aus

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ZIB 2-Insider war schon bei 
Hypo-U-Ausschüssen Schlüsselfigur des Bankenskandals.

Knalleffekt in der Affäre rund um die Hypo Alpe Adria Bank. Der Insider, der in der ZIB 2 über geheime Geldtransfers von Kroatien über Klagenfurt nach Liechtenstein sprach, ist kein Unbekannter. Der Ex-Hypo-Treasury-Chef Christian Rauscher, Sohn des früheren SPÖ-Landesrats Max Rauscher, ist eine Schlüsselfigur der Causa Hypo. Rauscher wurde bereits 2007 im Banken-Untersuchungsausschuss des Parlaments einvernommen, ebenso im Ausschuss des Kärntner Landtags. Laut seinem Anwalt wurden 2007 gegen ihn eingeleitete Ermittlungen wegen Untreue nach langer Prüfung eingestellt.
Der führende Hypo-Mitarbeiter Rauscher, er leitete von 1999 bis 2005 das Treasury der Bank, bezahlte seine Kontakte zu dubiosen kroatischen Geschäftspartnern der Hypo sogar mit schweren körperlichen Verletzungen.


Blutiger Überfall auf schwarzen Koffer
Am 17. Jänner 2005 war er mit blutverschmierter Kleidung heimgekommen und behauptete zunächst, von Kroaten überfallen worden zu sein. Diese Aussage zog er später wieder zurück. Alarmierte Hypo-Sicherheitsleute nahmen daraufhin einen schwarzen Koffer von Rauscher an sich, über dessen Inhalt bis heute spekuliert wird. Es könnten sich darin Schmuck und Bargeld eines hohen kroatischen Militärs befunden haben, der zu den Hypo-Spezialkunden zählte.

Rauscher war, wie er am Freitag in der ZIB 2 mitteilte, in heikle Deals mit Kroatien-Bezug involviert – seine Aussagen vor dem Bankenuntersuchungsausschuss lassen aber aufhorchen.

Unsaubere Optik für BZÖ-Chef Josef Bucher
Pikantes Detail des Banken-Untersuchungssausschusses: BZÖ-Chef Josef Bucher, mittlerweile durch einen umstrittenen Styrian Spirit-Millionenkredit tief in die Hypo-Skandal-Causa verstrickt, war Ausschussmitglied. Beobachter attestierten Bucher durchaus Fachwissen – kein Wunder bei seinem Naheverhältnis zum Prüfgegenstand.


Zeuge über seine Qualifikation: Ich bin kein Akademiker. Ich habe die üblichen Fachseminare gemacht. Ich habe keine zusätzliche Bankenausbildung.
... über das Risikomanagement der Hypo unter Wolfgang Kulterer: Das kann man dem Geschäftsbericht entnehmen. Nach dem Organigramm waren sie vorhanden ...
... über den Überfall, der bei der Polizei aktenkundig ist: Es gab keinen Überfall – ich war in einem seelischen Ausnahmezustand.
... über das Verhältnis zwischen den Hypo-Vorständen Striedinger und Kulterer: Das war geschäftsbezogen absolut in Ordnung, soweit ich das beurteilen kann.
... über Geschäfte mit Kroatien bzw. Ex-General Zagorec: Ich kenne die Person Zagorec nicht.
... über den Besuch von Kulterer in zusammenhang mit dem mysteriösen Koffer in seiner Wohnung: Ja, Dr. Kulterer war bei mir im Lauf dieser Tage.
... über Druck bei seinem eigenen Abgang von der Hypo Alpe Adria: Der Druck war auch seitens der FMA gegeben ... über verbale Äußerungen, die dann über den Vorstand an mich gekommen sind. Die FMA hat des Öfteren beim Vorstand nachgefragt, ob die Bank gedenkt, mich noch länger zu beschäftigen.

Autor: Florian Horcicka

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