60 Jahre alter Deutscher erhält Pouvoir für Personalentscheidungen.
Sobald die marode Staatsbank Hypo Alpe Adria die Bilanzerstellung für 2013 geschafft hat, tritt der 60 Jahre alte deutsche Finanzexperte Herbert Walter den vakanten Job des Aufsichtsratschefs der Bank an. Das verkündete Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) am Sonntag in der ORF-"Pressestunde". Walter wollte vorerst auf APA-Anfrage aber keine Stellungnahme über seine konkreten Ziele abgeben. Spindelegger kündigte an, der kommende Aufsichtsratschef erhalte das Pouvoir für Personalentscheidungen in der Hypo Alpe Adria.
In einer Aussendung des Finanzministeriums bezeichnet Spindelegger den designierten Aufsichtsratschef der Hypo als "international renommierten Bankenexperten". Walter werde "Hypo-Abwicklung entscheidend mitgestalten". Der gebürtige Bayer "hat bereits bei der Abwicklung von Banken wertvolle Erfahrung gesammlen, die er nun bei der Hypo Alpe Adria einbringen wird".
Seit Jänner 2010 etwa ist Walter auch Mitglied im Board der Depfa Bank plc. in Dublin. Das Institut stehe "vor ähnlichen Herausforderungen wie die Hypo Alpe Adria", so Spindelgger. Walter war von 2003 bis 2009 Vorstandsvorsitzender der Dresdnerbank und zeitgleich Vorstandsmintlieder der Allinaz SE. Davor war er 20 Jahre lang bei der Deutschen Bank tätig, war dort auch Mitglied im Group Executive Committee.
"Wie kaum ein anderer" habe Walter "große Erfahrungen in der Restrukturierung und Sanierung von Finanzunternehmen", heißt es in der Spindelegger-Aussendung. Schließlich habe die Dresdner Bank "seinerzeit" mit der Institutional Restructuring Unit (IRU) die erste private Abwicklungseinheit einer deutschen Großbank gehabt.
Aktuell ist der promovierte Bankkaufmann und verheiratete Vater dreier Kinder weiters in mehreren Aufsichtsräten und Beiräten verschiedener Unternehmen - vor allem der Finanzindustrie - tätig.