Hypo Real Estate erwartet frühestens 2012 Gewinne

26.03.2010

Die verstaatlichte deutsche Immobilienbank steckt weiter tief in der Verlustzone und rechnet frühestens für 2012 mit Gewinnen. 2009 sei ein Vorsteuerverlust von 2,22 Mrd. Euro angefallen nach 5,37 Mrd. Euro im Jahr zuvor, teilte das Institut, das in der Finanzkrise zum Symbol gescheiterter Banken geworden ist.

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Wie die gesamte Branche profitierte die HRE von der Börsenerholung. Dafür macht dem Konzern die Krise bei gewerblichen Immobilien in vielen Ländern zu schaffen, was sich in einer Risikovorsorge von 2,09 (Vorjahr 1,65) Mrd. Euro ausdrückte. Die externen Liquiditätshilfen verursachten zudem Kosten von 741 Mio. Euro.

Trotz Kapitalspritzen von bereits sechs Mrd. Euro liegt die Kernkapitalquote inklusive der neuen Verluste bei nur 7,8 % und damit vergleichsweise niedrig. Die HRE hatte immer wieder betont, sie brauche weiteres Kapital. In der Krise wurde sie vom Steuerzahler insgesamt mit Hilfen von rund 100 Mrd. Euro künstlich am Leben gehalten, um einen Dominoeffekt zu verhindern.

Die HRE hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 2,2 Mrd. Euro eingefahren. Unter anderem habe die weitere Kreditrisikovorsorge das Ergebnis belastet, teilte das Unternehmen weiter mit. Im Jahr 2008, in dem der Konzern mit staatlicher Hilfe knapp vor der Pleite bewahrt wurde, war der Verlust mit fast 5,5 Mrd. Euro aber mehr als doppelt so hoch. Am 25. März hatte HRE-Vorstandschef Axel Wieandt überraschend seinen Rücktritt angekündigt.

Großer Immobilienfinanzierer

Die HRE ist einer der größten Immobilienfinanzierer weltweit. Zudem war sie der zweitgrößte Herausgeber von Pfandbriefen. Die Hypo Real Estate, die inzwischen als Deutsche Pfandbriefbank am Markt auftritt, war nach Nothilfen von mehr als 100 Mrd. Euro im vergangenen Jahr vom Bund verstaatlicht worden. Da deutsche Banken ihre Kredite oft über Pfandbriefe refinanzieren, hätte eine Pleite der HRE den gesamten Finanzsektor getroffen.

Mit der Ausgliederung von fast der Hälfte des Geschäfts mit einem Volumen von rund 210 Mrd. Euro in eine sogenannte Bad Bank will sich die HRE von ihren Altlasten befreien. Eine "Bad Bank" ("Schlechte Bank") ist ein Institut, das Risikopapiere übernimmt, die stark an Wert verloren haben und nicht mehr handelbar sind. Ziel der Ausgliederung ist es, die Deutsche Pfandbriefbank als strategische Kernbank zu stärken. Der Bund will den sanierten Konzern später wieder verkaufen.

2008 schloss die HRE mit einem Verlust von fast 5,5 Mrd. Euro ab. Für das vergangene Jahr wird erneut mit einem Milliardenverlust gerechnet, allein bis Ende September häufte der Konzern ein Minus von 1,7 Mrd. Euro an. Zu Spitzenzeiten beschäftigte der Konzern weltweit rund 1.800 Mitarbeiter, von denen ein Großteil nicht mehr dabei ist.

Der am Donnerstag überraschend zurückgetretene Vorstandschef Axel Wieandt hatte seinen Posten auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 als Nachfolger von Georg Funke übernommen, unter dessen Leitung die HRE an den Rand des Ruins geraten war.

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