Hypo-Steiermark-Leasingaffäre kommt vor Gericht

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Die Leasing-Affäre der Hypo-Steiermark wird im Frühjahr im Grazer Straflandesgericht verhandelt. Riskante Leasinggeschäfte in Kroatien und Bosnien waren geplatzt und hatten zu Verlusten in Millionenhöhe geführt. Nun müssen sich ab 7. April zwei Manager wegen Untreue verantworten. Wie Richter Helmut Wlasak erklärte, hat er bis Ende Juli zunächst 22 Verhandlungstage angesetzt und wird rund 40 Zeugen laden.

Angeklagt sind ein ehemaliger Geschäftsführer und ein Ex-Prokurist, denen zur Last gelegt wird, mangelhaft besicherte Leasinggeschäfte im Kfz- und Maschinenbereich eingegangen zu sein und diese auch noch weiter betrieben zu haben, als sich die Uneinbringlichkeit der Ausleihungen und die Verluste schon abzeichneten.

Der Schaden wird mit über 40 Mio. Euro angegeben. Im Zuge der Affäre hatte Mehrheitseigentümer Raiffeisen Landesbank mit Kapital aushelfen müssen, die Hypo selbst wurde umstrukturiert und stärker an die RLB gebunden.

Begonnen hatten die Leasinggeschäfte Ende der 1990er-Jahre, als die Bank nach Südosteuropa expandierte. 2002 bis 2004 wurden die Ausfälle aus nicht bezahlten Leasingraten und "verschwundenen" Leasing-Gegenständen immer höher. Die Ausfallquote lag 2001 bei 27 %, 2 Jahre später schon bei 53 %.

Der Prüfer warnte zwar vor einer Schieflage, bestätigte aber die Bilanzen. Schließlich bestellte man Ende 2004 zusätzliche Geschäftsführer, um die Vorgänge besser zu überwachen.

Doch im Lauf des Jahres 2005 wurde bankintern klar, dass eine Betrugsaffäre vorlag - einer der involvierten Geschäftsführer wurde abberufen. Anfang 2006 stellte die interne Revision Kontrollmängel fest. Im September erstattete die Hypo dann Betrugsanzeige gegen ihre Ex-Manager. Gegen das Vorstands-Trio Alfred Goger, Edwin Knoll und Ludwig Sik (zwischen 2004 und 2006 ausgeschieden) wurde keine Anklage erhoben.

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