Die Details zu den Plänen der Tiroler Hypo sollen am Dienstag folgen.
In der landeseigenen Tiroler Hypo Bank AG stehen offenbar Weichenstellungen bei der bereits vor Wochen vom neuen Vorstandsvorsitzenden Markus Jochum und Aufsichtsratschef, LAbg. Wilfried Stauder (ÖVP) angekündigten "strategischen Neuausrichtung" an. Details sollen am Dienstag in einer Pressekonferenz in Innsbruck bekanntgegeben werden. In die Schlagzeilen war das Institut unter anderem wegen einer vorerst nicht einbringlichen Forderung in Bayern geraten. Der Vorgänger Jochums, Hannes Gruber, hatte daraufhin vorzeitig aus seiner Funktion ausscheiden müssen. Eine Wertberichtung von 72 Mio. Euro war die Folge.
Strategische Ausrichtung neu definieren
Am Dienstag will der Aufsichtsratsvorsitzende der Hypo Tirol Bank AG, Stauder informieren. Dabei gehe es um "die strategische Ausrichtung der Landesbank und daraus resultierende Ergebnisse und Vorgaben", wie es am Abend nach einer bankinternen Sitzung in Innsbruck hieß. Unklar war zunächst, ob es dabei auch personelle Konsequenzen geben könnte.
Risikovorsorge auf 50 Mio. erhöht
Jochum war als Vorstandsvorsitzender der zur Erste Group gehörenden Tiroler Sparkasse (Tispa) zur Hypo gewechselt. Neben der Wertberichtigung im abgelaufenen Geschäftsjahr von rund 72 Mio. Euro wurden auch für das laufenden Geschäftsjahr eine Risikovorsorge von 50 Mio. vorgesehen. Sie könnte unter anderem mit dem Konkurs der Tiroler Baufirma Innerebner in Zusammenhang stehen, bei der die Hypo eine der Gläubigerbanken ist.
Rückzug aus Deutschland
Bereits vor Monaten hatte Stauder angekündigt, die Hypo solle in Zukunft wieder zu einer starken, unabhängigen Regionalbank werden, die vor allem risikobewusst agiere. Der Fokus soll in Zukunft auf dem Bundesland Tirol, Südtirol und dem Trentino liegen. Vom deutschen Markt will sich die Bank offenbar zurückziehen. Man sei in Deutschland derzeit in Marktgebieten tätig, die man nicht mehr haben wolle und auch nicht mehr haben werde, hatte Stauder erklärt.