Pröll-Kandidat

ÖVP-Mann Beyrer neuer Chef der ÖIAG

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Beyrer folgt am 1. Juli Peter Michaelis als Vorstand der Staatsholding nach.

Der neue Chef für die ÖIAG steht fest: Markus Bey­rer (45), derzeit Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), rückt mit 1. Juli an die Spitze der Staatsholding. Der Aufsichtsrat der ÖIAG unter Vorsitz von Miba-Chef Peter Mitterbauer bestellte Beyrer gestern einstimmig zum Nachfolger von Peter Michaelis, dessen Vertrag mit Ende Juni 2011 endet.

Pröll-Kandidat
Der gebürtige Niederösterreicher Bey­rer, auch schon für einen ÖVP-Ministerposten im Gespräch, war Wunschkandidat von Finanzminister Josef Pröll (V). Hinter den Kulissen soll Beyrers Bestellung bereits ausgemachte Sache gewesen sein – fixiert wurde der Deal dem Vernehmen nach am Sonntagabend in hochkarätiger ÖVP-Runde im Beisein von Minister Pröll und Generalsekretär Fritz Kaltenegger in einem Wiener Innenstadtlokal.

„Ideenlos“
Während es für Beyrer seitens ÖVP und IV Gratulationen regnete, fühlt sich die SPÖ, ohnehin scharfe Kritikerin der ÖIAG, durch seine Berufung vor den Kopf gestoßen. SP-Finanzstaatssekretär Andreas Schieder spricht von einer „überraschend ideenlosen Entscheidung“. Und weiter: „Wenn die ÖIAG als Filiale der Industriellenvereinigung verstanden wird, hat man offenkundig aus den Fehlern des Systems Michaelis nicht viel gelernt.“

500.000 Euro
Beyrer selbst gibt sich zukunftsorientiert: „Ich sehe meine Bestellung als ein Angebot an alle, einen Neuanfang zu wagen und gemeinsam konstruktiv über eine positive Weiterentwicklung der ÖIAG nachzudenken.“ Verdienen wird er jedenfalls weniger als Michaelis, der 715.000 Euro Jahresgage hatte. Bei Beyrer werden es maximal 500.000 Euro sein, inklusive leistungsorientierter Bestandteile und Boni, wie ÖSTERREICH aus Aufsichtsratskreisen erfuhr.

Gegenkandidaten
Von ursprünglich rund 30 Bewerbern waren 3 in die engere Auswahl gekommen. Neben Beyrer waren das Ex-Telekom-Chef Boris Nemsic und der scheidende OMV-Boss Wolfgang Ruttenstorfer.

Angela Sellner

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