Beim niederländischen Finanzkonzern ING fallen mit der Zusammenlegung von Versicherungstöchtern in den kommenden drei Jahren 800 Arbeitsplätze weg. Die Töchter Nationale-Nederlanden, RVS und ING Verzekeren Retail treten künftig nur noch unter der Marke Nationale-Nederlanden auf, wie ING am 1. Juli mitteilte.
Der im Zuge dessen erwartete Stellenabbau werde vor allem über Fluktuation geschehen. Insgesamt arbeiten bei ING derzeit etwa 124.000 Mitarbeiter. Die Neustrukturierung werde ING ab 2013 einen zusätzlichen Gewinn von jährlich 100 Mio. Euro in die Kassen spülen, erklärte der Konzern. Bis dahin koste der Umbau allerdings noch 165 Mio. Euro. ING-Chef Jan Hommen betonte, die Restrukturierung sei ein wichtiger Baustein der Konzernstrategie, zu den Wurzeln des Bank- und Versicherungsgeschäfts zurückzukehren.
ING wurde von der Finanzkrise massiv getroffen. Der Konzern schrieb 2008 hohe Verluste und musste mehrfach Staatshilfen in Anspruch nehmen. In der Banksparte erwirtschaftete ING Gewinne, im Bereich Versicherungen standen dagegen tiefrote Zahlen. Hommen will sich von einigen Geschäftsbereichen trennen und sich künftig nur noch auf Europa konzentrieren. In Deutschland gehört dem Konzern die Direktbank ING-DiBa.