Verlustwarnung

Intercell-Aktie stürzt um 46 Prozent ab

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Wiener Impfstoffhersteller scheiterte mit einem Reisedurchfall-Pflaster

Die Aktie des Wiener Impfstoffentwicklers Intercell ist am Montag nach einer Verlustwarnung des Unternehmens rasant abgestürzt und hat ihren Kurs beinahe halbiert. Bis 9.25 Uhr fiel die Intercell-Aktie an der Wiener Börse um 43,65 Prozent auf 9,50 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit 2006. Wegen Erfolglosigkeit von Wirksamkeitsstudien gibt Intercell die Entwicklung eines Impfpflasters gegen Reisedurchfall auf. Dadurch werde der geplante Verlust im Gesamtjahr 2010 erheblich höher als die bisher prognostizierten 40 Mio. Euro ausfallen.

Extremer Rückschlag
"Das ist ein extremer Rückschlag für Intercell", sagte der Raiffeisen Centrobank-Analyst Daniel Damaska in einer ersten Reaktion. Das betroffene Produkt habe auch in der Bewertung der Aktie ein tragendes Gewicht gespielt und war ein wesentlicher Baustein der Cash-Flow-Planung. In der RCB-Bewertung sei es mit etwa 7 Euro berücksichtigt gewesen, damit wird auch das Kursziel stark gesenkt werden, so Damaska. Aus den Prognosemodellen gestrichen werden müssen nun neben den Umsätzen auch die erwarteten Meilenstein-Zahlungen.

Das wichtigste für den RCB-Analysten Damaska ist nun, dass die Partnerschaft mit dem US-Pharmariesen GlaxoSmithKline nicht gefährdet ist. "Sollte hier vom Unternehmen ein klares Signal gesetzt werden, dass es für die Partnerschaft mit GlaxoSmithKline keine negativen Implikationen gibt, dann sieht es besser aus", so der Analyst. Weitere Statements vom Unternehmen erwarten Börsianer von einer für Dienstag angesetzten Analystenkonferenz. Auch wenn die Entwicklung des Pflasters gegen Reisedurchfall gestoppt wurde, "legen die Studien die Weiterverfolgung der Pflaster-Technologie als geeignete Methode zur Immunisierung für zukünftige mögliche Impfstoffkandidaten nahe", teilte Intercell mit.

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