Nach Griechen-Wahl

Ist der Euro nun gerettet?

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Aufatmen in Politik- und Finanzzentren - Faymann: "Griechen Luft zum Atmen geben"

 Schon kurz nach der Wahl haben die 17 Finanzminister der Euro-Zone die neue Lage analysiert.

Notenbanker, Finanzminister und Regierungschefs der Euro-Zone waren Sonntag im Dauereinsatz. Als klar war, dass die konservative Nea Dimokratia stärkste Kraft in Griechenland geworden ist, war Erleichterung in den übernervösen Politikzentralen in der gesamten Euro-Zone spürbar – jetzt könnte es in Athen sogar zu einer Regierung der „Nationalen Einheit“ aus Konservativen, Sozialisten und Radikal-Linken kommen.

Euro stieg nach der Wahl auf den höchsten Wert
Die EU-Finanzminister hielten dennoch eine Telefonkonferenz ab. Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker, Luxemburgs Regierungschef, koordinierte die gesamte Aktion und sprach mit allen 17 Finanzministern der Eurozone. In Österreich saß Finanzministerin Maria Fekter am Telefon. Über die Inhalte der Konferenz wurde absolutes Stillschweigen fixiert: „Ergebnisse darf ausschließlich Juncker berichten“, sagte der Sprecher der Ministerin zu ÖSTERREICH. Auch Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank, sowie die wichtigsten Staats- und Regierungschefs, wurden ständig informiert. Kanzlerin Merkel hat ihren Abflug zum G-20-Gipfel verschoben, um das Griechen-Ergebnis abzuwarten.

Jetzt kann Merkel erleichtert in den mexikanischen Küstenort Los Cabos zum G-20 Gipfel fliegen.

Countdown
Die Finanzmärkte reagierten sofort auf das Wahlergebnis . Nach dem Sieg der Konservativen ist der Countdown zum Euro-Ende gestoppt, es wird kein finanzielles Armageddon geben. Der Euro ist sofort nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses gegenüber dem Dollar auf den höchsten Wert seit drei Wochen nach oben geschossen.

Ein Trend, der anhalten wird. Im vergangenen Monat hatte der Euro um sieben Prozent verloren. Börsenguru Dirk Müller (Mr. Dax) rechnet jetzt fix damit, dass die Märkte auch in Zukunft „extrem freundlich“ reagieren werden. Wichtig war auch, dass die Kurse europäischer Staatsanleihen steigen und Brüssel die Euro-Krise endlich und dauerhaft in den Griff bekommt. Mit der Aussicht auf eine Regierungsbildung in Athen scheint das jetzt möglich.

Faymann: „Luft zum Atmen geben“ für Neuanfang


Sichtlich erleichtert reagierte Bundeskanzler Werner Faymann auf den Ausgang der Griechen-Wahl.

Über die künftige Regierungsbildung sagte er: „Wir hoffen auf eine proeuropäische Regierung in Griechenland, die Chance ist mit diesem Wahlergebnis gegeben. Wichtig ist, dass nach diesen Wahlen nun auch in Griechenland eine Politik verankert wird, die auf zwei Säulen steht: auf einem nachhaltigen Konsolidierungskurs mit Strukturveränderungen sowie auf Wachstum.“

Über ein Lockern des EU-Spardiktats: „Die ausverhandelten Bedingungen müssen eingehalten werden, aber man soll der griechischen Bevölkerung auch Luft zum Atmen geben, zum Beispiel muss gesichert sein, dass die Menschen ausreichend mit Medikamenten versorgt werden können. Die Konsolidierung darf nicht ausschließlich auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden.“

Über die Zukunft der EU-Hilfen: „Die griechische Bevölkerung hat bereits große Anstrengungen hinter sich gebracht, um die schwierige wirtschaftliche und soziale Situation zu meistern, in der sich das Land aktuell befindet. Die bisherigen Anstrengungen dürfen nicht umsonst gewesen sein, ein stabiles Griechenland in einer gemeinsamen Währungszone ist im Interesse von uns allen, auch österreichische Arbeitsplätze sind von der Situation in Südeuropa abhängig.“

Karl Wendl
 

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Griechen wählen: Die besten Bilder

Bei der Parlamentswahl in Griechenland ist die konservative Nea Dimokratia laut offiziellen Hochrechnungen stärkste Kraft geworden und kann gemeinsam mit der sozialistischen PASOK eine pro-europäische Koalitionsregierung bilden

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