Die EZB wil den Rettungsschirm auf 1,5 Millionen Euro verdoppeln.
Die Europäische Zentralbank (EZB) fordert einem Zeitungsbericht zufolge eine deutliche Aufstockung des Euro-Rettungsschirmes zum Schutz von Italien. Unter Berufung auf hochrangige Zentralbankkreise berichtete "Die Welt", der Schirm müsse nach Ansicht von Notenbankern möglicherweise auf 1,5 Billionen Euro verdoppelt werden.
Nicht ausreichend
"Der bestehende Schirm in Europa reicht nicht aus, um eine glaubwürdige Schutzmauer um Italien zu bauen. Dafür war er nie angelegt", zitiert die Zeitung einen europäischen Zentralbanker, der nicht genannt werden wollte. Inzwischen gebe es im EZB-Rat einen breiten Konsens über eine Verdoppelung des Schirms, heißt es in dem Vorausbericht weiter. Dem EZB-Rat gehört auch der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, an.
In der EZB herrscht der Zeitung zufolge großer Unmut über die derzeitige Krisenpolitik. Die Notenbanker hielten es für besonders wichtig, umgehend die von Deutschland geforderte Beteiligung des privaten Sektors an den Krisenplänen vom Tisch zu nehmen: Der Schaden sei bereits jetzt enorm, ohne dass es einen Nutzen gebe. "Das schlechte Krisenmanagement der europäischen Regierungen sorgt dafür, dass die Kosten der Rettung ständig steigen", zitierte die Zeitung den Notenbanker.
Flexiblere Gestaltung
Dabei gehe es den Geldpolitikern nicht nur um eine Aufstockung, sondern auch um eine flexiblere Gestaltung des Rettungsschirms. "Die europäischen Notenbanken sind nicht mehr bereit, weitere Anleihen der Staaten zu kaufen", sagte der Notenbanker dem Bericht zufolge weiter. "Das sollten die Finanzminister dem Rettungsschirm ermöglichen."