In der ersten Version der Klageschrift waren es "nur" 6,4 Milliarden.
Im Fall des Milliardenbetrügers Bernard Madoff sind die Schadenersatzforderungen an die US-Großbank JPMorgan Chase dramatisch in die Höhe geschnellt. Mittlerweile 19 Milliarden Dollar (13,36 Mrd. Euro) verlangt Madoff-Treuhänder Irving Picard, wie aus dessen am Freitag bekanntgewordener geänderter Klageschrift hervorgeht. In der ersten Version, die im Februar öffentlich wurde, belief sich die Forderung noch auf 6,4 Milliarden Dollar. Madoff war im Dezember 2008 festgenommen worden, nachdem sein gigantisches betrügerisches Schneeballsystem aufgeflogen war.
Picards Aufgabe ist es, für die Madoff-Opfer Entschädigungszahlungen einzutreiben. Er fordert mehr als 100 Milliarden Dollar und hat dazu bereits über 1.000 Klagen eingereicht.
Madoffs wichtigster Bank JPMorgan wirft der Treuhänder vor, an dem Betrug uneingeschränkt mitschuldig zu sein. Das Geldhaus habe nicht nur auf verschiene Arten an Madoffs Geschäften teilgenommen, sondern ihn auch mit seinem internationalen Renommee gedeckt, heißt es in der geänderten Klageschrift. "Banker von JPMorgan haben dem Betrug buchstäblich zugeschaut, der sich direkt vor ihren Augen abspielte", erklärte Picards Anwältin Deborah Renner. JPMorgan wies die Vorwürfe erneut zurück und warf dem Treuhänder im Gegenzug vor, Tatsachen und Gesetze zu verdrehen.