Niveau vom Mai

Juli-Inflation sank auf 1,9 Prozent

16.08.2010


Teures Wohnen und Treibstoffe halten die Teurerungsrate hoch.

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Die Inflation ist in Österreich im Juli im Jahresabstand von 2,0 auf 1,9 Prozent zurückgegangen, auf das Niveau von Mai. Hochgehalten wird die Teuerungsrate durch Preisanstiege bei Wohnen und Treibstoffen, beides zusammen ist für die Hälfte des VPI-Anstiegs verantwortlich. Im Monatsabstand sank das Preisniveau dank günstiger Bekleidungsartikel im Sommerschlussverkauf um 0,4 Prozent, gab die Statistik Austria am Montag bekannt.

Pensionisten-Preisindex höher
Stärker als der allgemeine VPI zugelegt hat auch im Juli der Preisindex für Pensionistenhaushalte mit einem Plus von 2,1 Prozent, nach +2,2 Prozent im Juni. Der für die Euro-Zone berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs legte binnen Jahresfrist um 1,7 (1,8) Prozent zu. Im Monatsabstand verringerte sich das Preisniveau des HVPI um 0,5 Prozent, beim Pensionisten-Index ging es ebenso wie beim allgemeinen VPI um 0,4 Prozent zurück.
Hauptpreistreiber im Jahresabstand war im Juli die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" mit einem Anstieg um 2,8 Prozent bzw. +0,53 Prozentpunkten Einfluss auf den gesamten VPI. Ausschlaggebend dafür waren nach Angaben der Statistik Austria Preisanstiege bei Wohnungsmieten (um 4,2 Prozent) bzw. bei Haushaltsenergie (+3,5 Prozent, dabei Heizöl +23 Prozent, Strom +1 Prozent, Gas aber -4 Prozent) sowie bei Instandhaltung von Wohnungen (+2,6 Prozent).

Teure Treibstoffe
Für den Preisanstieg von 3,0 Prozent in der Ausgabengruppe "Verkehr" (+0,44 Prozentpunkte VPI-Einfluss) waren vor allem die im Jahresabstand um 12 Prozent teureren Treibstoffe verantwortlich. Pkw-Neuwagen waren im Schnitt um 1,4 Prozent billiger. "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" verteuerten sich um 2,7 Prozent, etwa Versicherungsdienstleistungen um 2,2 Prozent sowie Schmuck und Uhren um stattliche 17 Prozent.

Bekleidung und Schuhe dämpfen Preise
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war im Juli die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe", die - aufgrund des Sommerschlussverkaufs - Preisrückgänge von 13,6 Prozent aufwies. Dadurch wurde der VPI rein rechnerisch gegenüber dem Vormonat um 0,74 Prozentpunkte gedrückt. Insgesamt wurden Bekleidungsartikel im Monatsabstand um 15 Prozent billiger, Schuhe um 11 Prozent. Dafür verteuerte sich "Freizeit und Kultur" um 2,2 Prozent und war damit Monats-Hauptpreistreiber; Grund dafür waren primär die saisonbedingt 8,7 Prozent teureren Pauschalreisen. Die Preise für Flugpauschalreisen legten sogar um 18,5 Prozent zu. Flugtickets kosteten im Monatsabstand um 9,0 Prozent mehr, verbilligten sich aber im Jahresabstand um 4,7 Prozent.

Dass der Pensionisten-Preisindex PIPH im Jahresabstand mit 2,1 Prozent stärker zulegte als der allgemeine VPI (+1,9 Prozent), ist überwiegend auf Teuerungen bei den Sozialschutz- und Krankenhausdienstleistungen sowie bei Heizöl zurückzuführen - mit jeweils höherem Gewichtsanteil im PIPH als im VPI. Preisanstiege bei Treibstoffen und Wohnungsmieten schlugen dagegen im Pensionisten-Preisindex weniger durch als im allgemeinen VPI.

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