Zweiter BAWAG-Prozess

Justiz jagt jetzt Flöttl

10.12.2011

Bawag-Spekulant geht es an den Kragen: 2012 sitzt er wieder auf der Anklagebank

Zur Vollversion des Artikels
© APA/Schlager
Zur Vollversion des Artikels

Für Bawag-Spekulant Wolfgang Flöttl ist das heurige Weihnachtsfest ordentlich verpatzt: Denn seit Freitag steht fest, dass der 56-Jährige im Frühjahr 2012 in der Causa Bawag wieder auf die Anklagebank muss – im schlimmsten Fall droht ihm eine saftige Gefängnisstrafe.

Wo sind Flöttl-Gelder? Flöttl hatte 1,7 Milliarden Euro Bawag-Vermögen in den Sand gesetzt und wurde dafür in erster Instanz zu zweieinhalb Jahre, davon nur 10 Monate unbedingt, verurteilt.

Jetzt geht es darum, was mit den verspekulierten Milliarden eigentlich passiert ist. Flöttl muss wegen des nach seinen katastrophalen Verlusten von der Bawag trotzdem noch erhaltenen „Ophelia“-Betriebsmittelkredits in der Höhe von 90 Millionen Dollar (65,5 Millionen Euro) vor Gericht – die Neuauflage soll am Montag amtlich werden.

Kurios: Flöttl, der stets behauptet hatte, er sei nach dem Bawag-Debakel „mittellos“, ist einer der besten Kunden der Promi-Boutique „Bijan“ in L.A. (rechts). Das bringt auch Ex-Richterin und Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner in Erklärungsnotstand. Sie sagte 2008: „Es gibt keine Hinweise, dass Flöttl Millionen eingesteckt hat.“

Klagt auch Helmut Elsner? Dem Vernehmen nach stehen neben Flöttl auch die Ex-Bawag-Vorstände Josef Schwarzecker, Hubert Kreuch, Christian Bittner und Wirtschaftsprüfer Robert Reiter vor Gericht. Der Ex-Bawag-Generaldirektor Helmut Elsner und sein Nachfolger Johann Zwettler werden nicht belangt. Aber: Glaubt man Insidern, ist das Match Elsner gegen Flöttl noch nicht gelaufen. Elsner soll sich an die Klage gegen Föttl anhängen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel