Röster besorgt
Kaffeepreise so hoch wie vor 34 Jahren
03.05.2011
Kuba streckt wegen der hohen Preise den Kaffee bereits mit Erbsen.
Auch Österreichs Kaffeeröster blicken mit Argusaugen auf die derzeit steigenden Rohkaffeepreise. An der US-Rohstoffbörse IntercontinentalExchange (ICE) notierten am Dienstag beispielsweise Juli-Future auf Arabica mit 3,0890 Dollar je US-Pfund auf einem 34-Jahres-Hoch, berichtet Reuters am Dienstag. Dafür sei in erster Linie das spekulative Element an den Börsen ausschlaggebend, betonte der Präsident des österreichischen Kaffee- und Tee-Verbandes und Chef von Tchibo/Eduscho in Österreich, Harald Mayer, auf APA-Anfrage.
Für die Kaffeeröster und Händler bedeute das, täglich neue Kalkulationen anzustellen, erklärte Mayer. Wann und wie jeder Röster Einkaufs-Preisveränderungen an die Konsumenten weitergebe, sei aber "firmenindividuell".
Bei den Arabica-Bohnen wurden die Preise bei Tchibo/Eduscho Ende Februar um 50 Cent pro Pfund angehoben. Die Hoffnung, dass die Spekulationen am Rohkaffeemarkt zu Beginn des Jahres 2011 nachlassen würden, habe sich nicht bestätigt. so Unternehmenssprecherin Manuela Schneider. Die Preise sollen aber wieder gesenkt werden, sobald die Rohkaffee-Preise dies zulassen.
Kuba streckt Kaffee mit Erbsen
Wegen gestiegener Kaffeepreise soll Kaffee in Kuba künftig mit Erbsen gestreckt werden. Wie das Ministerium für den Binnenhandel am Dienstag mitteilte, soll damit der hohe Weltmarktpreis für den in Kuba stark subventionierten Kaffee auf dem Binnenmarkt in Kuba aufgefangen werden.
Demnach soll ein Sackerl mit 115 Gramm der neuen "Kuba-Mischung" aus Kaffeebohnen und getrockneten Erbsen für umgerechnet 12 Eurocent verkauft werden. Kaffee gehört zu den wichtigsten Exportwaren Kubas. Allerdings ist die Produktion im vergangenen Jahr auf rund 6.000 Tonnen gefallen. Deshalb muss Kuba derzeit Kaffee im Wert von 50 Millionen Dollar (33,8 Mio. Euro) importieren, um den eigenen Bedarf zu decken. In früheren Zeiten wurden in Kuba rund 60.000 Tonnen pro Jahr geerntet.