Einkommen von 2000-2010: Grasser zahlte nur 920 Euro Steuer im Jahr.
Via Twitter und Facebook wurde zu „Spendenaktionen für Karl-Heinz Grasser“ aufgerufen. Nicht ganz ernst gemeintes Mitleid springt dem ehemaligen blauen Finanzminister Karl-Heinz Grasser entgegen, seit News gestern seinen Steuerakt teilweise veröffentlichte.
Die Finanz findet den Fall nicht ganz so amüsant. Wie von ÖSTERREICH berichtet, läuft gegen Grasser seit rund einem Jahr ein Verfahren wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung. Es gilt die Unschuldsvermutung. Dem U-Ausschuss liegt nun Grassers Steuerakte vor – und sie birgt einigen Sprengstoff:
2008 meldete der Ehemann von Fiona Swarovski der Finanz ein Jahreseinkommen von 24.000 Euro. Seine Steuerleistung betrug in diesem Jahr 2.700 Euro.
2009 hatte der einstige Sonnyboy, der zwischen Penthouse in Wien, Bauernhof in Kitzbühel und Villa auf Capri jettet, überhaupt nur noch ein Jahreseinkommen von 13.520 Euro. Daher zahlte Grasser gar nur noch knapp 920 Euro Steuern!
Während seiner Ministerzeit hatte Grasser freilich noch ein weit besseres Jahreseinkommen – von 207.203 Euro bis zu 219.055 Euro kassierte Grasser von 2001 bis 2006.
Ab 2007 – nach Grassers Ausscheiden aus der Politik – sank sein Gehalt dann aber dramatisch: 2007 – bis zum März erhielt er noch eine Ministergehaltsfortzahlung – betrug es laut seinem Steuerakt nur noch 43.152 Euro. Und schrumpfte fortan immer weiter.
Wie bereits berichtet, hegt die Finanz „den konkreten Verdacht einer Abgabenhinterziehung bezüglich Umsatzsteuer, Einkommenssteuer und Kapitalertragssteuer“, wie es in den Akten heißt.
Komplizierte Stiftungen, Millionen in Liechtenstein?
Die Ermittler vermuten, dass Grasser – direkt oder indirekt – mehrere komplizierte Stiftungskonstrukte (Silverland, Levesque Holding und Germain Limited) kontrolliere. Sein Anwalt Manfred Ainedter weist den Verdacht der Steuerhinterziehung als „Blödsinn“ zurück.
Ermittler prüfen nun minutiös sämtliche Geldflüsse. Immerhin wird gegen Grasser auch wegen des Verdachts der Untreue im Fall der Buwog – 60.000 Bundeswohnungen, die 2004 verkauft wurden – ermittelt, auch gegen seine einst engen Freunde Walter Meischberger und Peter Hochegger laufen Ermittlungen. Diese hatten im Zusammenhang mit der Buwog rund zehn Millionen Euro Berater-Honorare kassiert …
© TZ ÖSTERREICH
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