Holpriges Comeback: Seit Septemer 2010 wurden nur acht Hausmeister eigenstellt.
Seit September 2010 gibt es in Wiens Gemeindebauten wieder Hausmeister - vorausgesetzt, die Mieter wünschen dies. Damals wurden acht Anlagebetreuer nach dem neuen Modell eingestellt und dabei ist es bis heute - rund fünf Monate später - geblieben. Das erklärte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (S) am Donnerstag, räumt aber ein: "Es gibt eine ganze Reihe von Personen, die wir gerade in Aufnahmegesprächen haben." Der Ressortchef kündigte an, die Personalsuche nun verstärkt angehen zu wollen.
Hausmeister "neu": keine Dienstwohnung
Die neue "Hausmeister"-Variante unterscheidet sich in einigen Punkten wesentlich von der alten, nach der noch immer ungefähr 2.100 Personen beschäftigt sind. So gibt es nun keine Dienstwohnungen mehr. Daher würden Personen gesucht werden, die bereits in den Wohnhausanlagen leben und die Tätigkeit beruflich übernehmen wollen, so Ludwig. Dort, wo das nicht möglich sei, sollen Aufenthaltsräume für Hausbesorger eingerichtet werden. Zu bestimmten Kernzeiten sollen die Betreuer dort erreichbar sein.
Neuanstellungen geplant - Gespräche laufen
Im Herbst wurden - noch vor der Wien-Wahl im Oktober - acht Personen nach dem neuen Modell angestellt. Damals war Ludwig überzeugt, dass die Zahl "gefühlsmäßig" rasch ansteigen werde. Das ist bisher nicht geschehen. Derzeit würden mit Bewerbern Gespräche geführt. Dabei werde geprüft, ob diese für den Job geeignet und in der Lage seien, das von der Stadt vorgesehene Weiterbildungsangebot besuchen zu können.
Nach der ÖVP-Ablehnung eines Bundesgesetzes zur Wiedereinführung der Hausmeister hatte die SPÖ im Sommer eine landesweite und somit deutlich abgespeckte Lösung präsentiert. Diese ermöglicht Hausbesorger nur in Gemeindebauten einzusetzen. Ganz hat Ludwig das Gesetz aber noch nicht abgeschrieben: "Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die ÖVP erkennt, dass das eine Fehlentwicklung ist. "