152 Suiten und Zimmer
Kempinski im Palais Hansen öffnet 2013
14.02.2012
Investitionen in Luxus-Hotel in Wien liegen "deutlich" über 100 Mio. Euro.
Im monumentalen Palais Hansen herrscht reger Baustellenbetrieb: Die Kempinski-Gruppe lässt das Ringstraßengebäude derzeit nach Plänen der Architekten Boris Podrecca und Dieter Hayde zu einem Luxushotel umbauen. Die Eröffnung sei für März 2013 vorgesehen, sagte Kempinski-Vizepräsident Rupert Simoner am Dienstag. Neben 152 Zimmern und Suiten sowie Gastro- und Wellnessbereichen sind auch 17 Eigentumswohnungen geplant. In Sachen Investitionssumme hielt man sich in einer Pressekonferenz bedeckt.
Man liege "deutlich" über 100 Mio. Euro, Details wolle man aber nicht nennen, hieß es. Laut Simoner wird das Hotel jedenfalls 94 Standardzimmer, 18 Juniorsuiten, 39 Suiten und eine Präsidentensuite mit rund 300 Quadratmetern beherbergen. Darüber hinaus sollen zwei Restaurants, zwei Bars, Lounges, Tagungs- und Veranstaltungsräume inklusive Ballsaal und eine Sport- und Wellnesszone in den etwa 140 Jahre alten Neo-Renaissance-Bau einziehen.
Die vierte Etage sowie das Obergeschoß sind für 17 Wohnungen in der Größe zwischen 130 und 350 Quadratmetern reserviert. Michael Wurzinger von der Palais Hansen Immobilienentwicklung GmbH, über die der Verkauf der Residenzen abgewickelt wird, wollte aus Diskretionsgründen nicht sagen, wie viel man für ein derart luxuriöses Zuhause hinblättern muss. Branchenkennern zufolge beginnen die Preise bei 15.000 Euro pro Quadratmeter. Die Bewohner der Appartements können bei Bedarf auch die Dienstleistungen des Hotels in Anspruch nehmen.
Investorengruppe
Als Investoren für den neuen Kempinski-Ableger am Schottenring fungieren die Wiener Städtische Versicherung (43,26 Prozent), Porr Solutions (26,86 Prozent), die Wien-Holding (20 Prozent) sowie Warimpex (9,88 Prozent). Ziel sei es, im Luxussegment die Marktführerschaft zu übernehmen und dadurch den durchschnittlichen Zimmerpreis in die Höhe zu bringen, sagte Simoner. Schließlich sei dieser in Wien viel zu niedrig.
Podrecca, einer der bekanntesten Architekten des Landes, sprach heute von einer Reanimierung des Gebäudes. Man verbinde dabei die alte Substanz mit neuen Elementen, beispielsweise mit Glasflächen an der Vorderfront oder im Dachbereich. Die Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt laufe hervorragend, versicherte er. Das Geniale an dem von Theophil Hansen von 1869 bis 1873 für die Weltausstellung bereits als Hotel errichteten Komplex sei seine modulare Struktur, erklärte Podrecca.
Der dänische Ringstraßenstar Hansen zeichnete außerdem für das Heeresgeschichtliche Museum, den Musikverein, die Börse und das Reichsratsgebäude (das heutige Parlament) verantwortlich. Das Palais Hansen selbst diente ab den frühen 1940er Jahren als Amtsgebäude, zuletzt war dort das Gesundheitsamt untergebracht. Seit 2008 steht der historische Bau leer.
Die Kempinski-Gruppe mit Sitz in Genf betreibt derzeit 71 Luxushotels in 31 Ländern - darunter bereits eines in Österreich. Das 1897 gegründete Unternehmen bezeichnet sich als älteste Luxushotelgruppe Europas. Mehrheitseigentümer ist das thailändische Königshaus.