Die in Turbulenzen geratene Tiroler Skifirma scheint gerettet.
Der Stern der in die Bredouille geratenen Tiroler Skifirma Kneissl wird vorerst nicht vom Himmel fallen. Bei einer Gesellschafterversammlung am Firmenstandort in Kufstein am heutigen Dienstag wurde einstimmig eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1,2 Mio. Euro abgesegnet. Mehrheitseigentümer Mohamed Al Jaber wird künftig 99 Prozent der Geschäftsanteile an der Kneissl Holding halten. "Wir haben jetzt klare Eigentümerverhältnisse", sagte Geschäftsführer Andreas Gebauer.
Das habe der bisherige 40 Prozent-Eigner Simon Hermann Huber, der über seine UBH Unternehmensberatung beteiligt war, möglich gemacht. Huber habe heute "den Weg freigegeben". Durch die klaren Strukturen sei es künftig einfacher, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. "Wir sind ein Lifestyle-Unternehmen mit einem stark touristischen Ansatz", meinte Gebauer. Dieses Projekt sei auch eine "Herzensangelegenheit" des Scheichs. Mit der heutigen Entscheidung sei ein erster Schritt erfolgt. Al Jaber war bisher über seine JJA Beteiligungsverwaltungs GmbH zu 60 Prozent an der Holding beteiligt.
"Problem auf Eigentümer-Seite"
Auf die Frage, warum Kneissl es zunächst auf fünf Exekutionsanträge ankommen habe lassen, antwortete Gebauer: "Es gab einfach ein Problem auf Eigentümer-Seite. Das ist Gott sei Dank aus der Welt geschafft." Durch die "klaren Eigentümerverhältnisse" sei es in Zukunft einfacher, Geld zur Verfügung zu stellen, argumentierte der Geschäftsführer. Huber habe sich über die Lösung "erfreut" gezeigt.
Gegen die Skifirma wurden in den vergangenen Wochen fünf Exekutionsanträge beim Bezirksgericht Kufstein eingebracht. Einer davon, der sich auf rund 900.000 Euro belaufe, wurde von einer Gesellschaft des ehemaligen Miteigentümers Fritz Unterberger gegen die Kneissl Holding eingebracht. Ein anderer von der Wiener Modeunternehmerin Susan Strasser in Höhe von rund 158.000 Euro gegen die Kneissl Tirol GmbH.
Abgesehen von den Exekutionsanträgen hat Kneissl auch einen von der Unterberger Holding eingebrachten Konkursantrag am Hals. Am Montag war deswegen ein Termin auf dem Innsbrucker Landesgericht einberaumt, bei dem Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer und Al Jaber angehört hätten werden sollen. Da die beiden die Vorladung nicht wahrgenommen haben, soll für nächste Woche ein neuer Termin geplant sein.