Fortführung hätte zu Nachteil für Gläubiger geführt, so der Richter.
Der nächste Schritt im Konkursverfahren rund um die pleitegegangene Tiroler Skifirma Kneissl: Konkursrichter Hannes Seiser hat die Schließung der Produktion am Standort Kufstein verfügt. "Wir haben diesen Schritt gesetzt, da eine Fortführung zu einem weiteren Nachteil für die Gläubiger geführt hätte", bestätigte Seiser gegenüber der APA einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung".
Suche nach Investoren
Nach wie vor seien Masseverwalter Stefan Geiler und Geschäftsführer Andreas Gebauer auf der Suche nach etwaigen Investoren. Bis Ende August warte Geiler auf konkrete Angebote, dann sollen Detailverhandlungen geführt werden. Ein möglicher Käufer müsste zumindest vier Mio. Euro hinblättern. Am Standort Kufstein waren zuletzt noch 21 Mitarbeiter beschäftigt.
Mehrheitseigentümer Scheich Mohammed Al Jaber hatte Mitte Juni die Frist für die Annahme der Sanierung der Kneissl Holding GmbH, der Kneissl Tirol GmbH und der Kneissl Star Lounge GmbH verstreichen lassen. Der Scheich hätte eine Zahlung in Höhe von 2,1 Mio. Euro an den Masseverwalter überweisen und eine "Rückstehungserklärung" der Bank Austria abliefern müssen. Zwei Wochen davor hatte er sich nach der Annahme der Sanierungspläne durch die Gläubiger noch erfreut gezeigt.
Über Kneissl wurde am 8. Februar dieses Jahres nach monatelangem Hin und Her der Konkurs eröffnet. Al Jaber ließ wiederholt Zahlungsfristen für eine längst zugesagte, rettende Kapitalerhöhung verstreichen. Bereits 1980 und 2003 war die Firma in die Pleite geschlittert.