Die Airline des Flughafens will die gleiche Strecke wie die AUA fliegen - zur gleichen Zeit.
Der Konflikt zwischen der AUA (Austrian Airlines) und dem Schweizer Flugplatz Altenrhein ("People's Business-Airport") um die Verbindung nach Wien hat eine neue Stufe erreicht.
Die vom Flughafen gegründete Fluglinie "People's Vienna Line" startete am Freitag den Ticketverkauf für das Frühjahr und beanspruchte gleichzeitig die Abflugszeit der AUA-Frühmaschine für sich. AUA-Sprecher Martin Hehemann zeigte sich empört über die Vorgangsweise des Flugplatzes und betonte abermals: "Es gibt bestehende Verträge, diese sind einzuhalten. Wir fliegen weiter", so Hehemann.
Die "People's Vienna Line" bietet nach eigenen Angaben unter dem Titel "Midnight Special" ab sofort ein frei umbuchbares und rückerstattbares One-Way-Flugticket für 150 Euro inklusive aller Gebühren an, das für ein Jahr gültig ist. "Wir starten ab heute (Freitag, Anm.) Mitternacht - Midnight Special endet an jenem Tag um Mitternacht, an dem unser Online-Reservierungssystem offiziell den Betrieb aufnimmt", erklärte Flugplatzeigentümer Markus Kopf.
Gleiche Verbindung - gleiche Zeit
Der Flugplatzbesitzer gab außerdem sämtliche Abflug- und Ankunftszeiten der "People's Vienna Line" bekannt. Der Jet der Fluglinie werde am 28. März 2011 pünktlich um 6.30 Uhr von Altenrhein aus in Richtung Wien abheben, bekräftigte Kopf - um 6.30 Uhr startet aktuell allerdings der AUA-Frühflug in die Bundeshauptstadt. Die "People's Vienna Line" beabsichtigt, die Verbindung wie die AUA in beide Richtungen dreimal täglich zu bedienen.
AUA-Sprecher Hehemann war angesichts des Verhaltens des Flugplatzes "sehr erstaunt, so geht man nicht mit Kunden um". Die AUA habe eine derartige Vorgangsweise noch nicht erlebt, betonte Hehemann. Zu Details - etwa, ob die Abflugzeiten vertraglich geregelt sind - wollte der Pressesprecher keinen Kommentar abgeben.
Verträge gekündigt
Die Auseinandersetzung zwischen dem Flugplatz in Grenznähe zu Vorarlberg und der AUA dauert bereits seit Wochen an. Der Flugplatz hat im Herbst nach eigenen Angaben die bestehenden Verträge mit der AUA gekündigt, um die Wien-Linie mit der eigens dafür gegründeten Airline selbst bestreiten zu können. Die AUA ihrerseits verweist auf eine fünfjährige Kündigungsfrist und will sich mit allen Mitteln gegen die Vorgangsweise des Flugplatzes wehren. Gespräche bezüglich eines Code-Sharings hat die AUA abgebrochen.