Schuldentilgung

Kovats verkauft AE&E an Koreaner

16.11.2010

Mischkonzern Doosan steigt ein. Hongkong-Investoren sind out.

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© TZ ÖSTERREICH/Bieniek
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Die Verhandlungen mit den Gläubigern der krisengebeutelten Firmengruppe des Industriellen Mirko Kovats haben bis zuletzt unter enormem Zeitdruck um eine Lösung der Finanzmisere gerungen. Bis heute braucht das Unternehmen 15 Millionen Euro oder einen Investor, der das Kapital einbringt. Immerhin würde eine Totalpleite ein Schuldenvolumen von über 2 Milliarden Euro verursachen.

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Am späten Dienstagvormittag stand das Ergebnis fest. Wie ÖSTERREICH aus informierten Kreisen erfuhr, wurde eine Herauslösung des Herzstücks der A-Tec, der AE&E Anlagenbau, beschlossen. Dieses Tochterunternehmen mit über 5.000 Mitarbeitern und fast 2 Milliarden Euro Umsatz soll an den südkoreanischen Mischkonzern Doosan verkauft werden. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Koreaner haben in den Verhandlungen bereits signalisiert, dass AE&E nicht filetiert, sondern weitergeführt werden soll. Doosan ist auch der bevorzugte Investor des Gläubigerausschusses.

Doosan wurde vor über 100 Jahren als kleines Kaufhaus gegründet und hat sich seitdem zu einem globalen Mischkonzern mit über 35.000 Mitarbeitern in 33 Ländern entwickelt. Das Unternehmen verfügt über ein breites Produktportfolio vom Schaufelbagger bis zum Atomreaktor. Doosan leistet sich sogar eine eigene Baseballmannschaft, die mehrfacher koreanischer Meister ist.

Der Verkauf an Doosan wird von Beobachtern positiver bewertet als eine Übernahme durch die Hongkonger Finanzinvestoren Mass Financial, da der Fortbestand des AE&E-Geschäftsmodells sicherer scheint. Die Gläubiger hatten auf eine Klausel bestanden, wonach der Investor, wenn er die AE&E innerhalb von 6 Monaten wieder verkauft, 75 Prozent des Gewinns an die insolvente A-Tec hätte zahlen müssen.

Doosan muss nun neues Kapital zuschießen. Die Koreaner werden nun zu einer Due Diligence (Prüfung der Bücher) nach Wien kommen. Die Due Diligence soll zwei bis drei Wochen dauern. Bis dahin soll das Geld der AE&E reichen.

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