Krise senkt Markenwert von ÖVAG und Erste

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Die Finanz- und Wirtschaftskrise drückt auch den Markenwert vieler österreichischer Banken. Schwer getroffen wurde die Volksbank AG (ÖVAG), deren Wert laut der Studie "eurobrand 2009-Austria" im Jahresabstand um 23 Prozent auf 569 Mio. Euro gesunken ist.

Geschwächt wurde der ÖVAG-Wert durch die Ende 2008 notverstaatlichte Kommunalkredit, sagte Gerhard Hrebicek, wissenschaftlicher Leiter des European Brand Institute Vienna, am 9. Juli bei der Präsentation. "Volksbank" an sich sei eine "starke Marke", sagte ÖVAG-Sprecher Walter Gröblinger heute zur APA. Ob der Wert der ÖVAG im Jahresverlauf noch weiter sinken könnte, wollte Hrebicek nicht konkretisieren. Bei dem aktuellen Ergebnis sei "schon einiges eingepreist".

Zurückgegangen ist im Jahresvergleich auch der Markenwert der "Erste-Bank-Gruppe": Er sank um 4,4 Prozent auf rund 2,1 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Ende Februar, als die Erste-Aktie von den Märkten infolge der Finanzkrise besonders massiv geprügelt worden war, lag der gesamte Börsewert der Erste Group mit 2,2 Mrd. Euro nur unwesentlich über dem per Jahresende 2008 festgestellten "Markenwert".

Raiffeisen kann zulegen

Während der Wert der ÖVAG und der Erste-Gruppe damit gesunken ist, legte die Raiffeisen-Gruppe um 4,3 Prozent auf 3 Mrd. Euro zu. Die Stärke von Raiffeisen liege darin, sagte Hrebicek, dass die Bank über all mit dem gleichen Logo auftritt und auf Vertrauen setzt (Stichwort: "Meine Bank"). Mit dem Zugewinn konnte die Raiffeisen-Gruppe laut Studienautoren ihre Nummer-1-Position als "wertvollste Finanzdienstleistungsmarke" weiter ausbauen. RZB-Chef Walter Rothensteiner hat zuletzt wissen lassen, dass für ihn der 3-Mrd.-Wert der Marke "Raiffeisen" nicht wirklich wesentlich ist, "weil ich sie ja nicht verkaufen will".

Nummer zwei unter den Finanzdienstleistern ist der Markenwertstudie zufolge die Erste-Gruppe, gefolgt von der Vienna-Insurance-Group (1,1 Mrd. Euro), der Uniqa (799 Mio. Euro) und der ÖVAG. Eingang in die Markenstudie finden nur Unternehmen, die zu mindestens 45 Prozent in österreichischer Hand sind.

Österreichs wertvollste Marke ist wie auch im Vorjahr "Red Bull". Sie kommt auf 12,7 Mrd. Euro. Insgesamt sind Österreichs Top-10-Markenunternehmen Red Bull, Swarovski, Telekom Austria, Raiffeisen, Casinos Austria, Erste Bank, Spar, Novomatic, ÖBB und Vienna Insurance Group zusammen mehr als 34,2 Mrd. Euro wert. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Minus von 3,9 Prozent.

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