Die nahende Lösung im US-Budgetstreit zwischen Demokraten und Republikanern hat der Wall Street am Mittwoch eine Kursrally beschert. Der Dow Jones stieg um 205,82 Einheiten oder 1,36 Prozent auf 15.373,83 Zähler. Der S&P-500 Index rückte um 23,48 Punkte (plus 1,38 Prozent) auf 1.721,54 Zähler vor und der Technologieindex Nasdaq Composite Index gewann 45,42 Einheiten oder 1,20 Prozent auf 3.839,43 Zähler dazu.
Die Erleichterung der Anleger über die Einigung im Senat zwischen Demokraten und Republikanern hievte die Indizes klar ins Plus. Beide Parteien verständigten sich im Senat, das Schuldenlimit bis zum 7. Februar anzuheben und ein Übergangsbudget bis zum 15. Jänner zu verabschieden. Senat und Repräsentantenhaus sollten offenbar noch im Laufe des Tages darüber abstimmen. John Boehner, republikanischer Sprecher des Repräsentantenhauses, wird die Anhebung der Schuldengrenze und Wiedereröffnung der US-Verwaltung nach eigener Aussage nicht blockieren. "Wir haben einen guten Kampf geliefert, wir haben einfach nicht gewonnen", sagte er dem lokalen Radiosender 700 WLW in seinem Heimatstaat Ohio. Er werde die Republikaner ermutigen, für das Gesetz zu stimmen.
Abseits der Haushaltsdebatte rückte die Fahrt aufnehmende US-Berichtssaison in den Fokus. Die Großbank Bank of America profitiert weiter von der Wirtschaftserholung in den USA. Im dritten Quartal erholte sich der Überschuss deutlich. Die Erwartungen der Analysten wurden knapp verfehlt, jedoch wurden Kredite wieder regelmäßiger bedient. Zudem führte der Komplettausstieg aus der chinesischen Großbank China Construction Bank zu einem Sondergewinn. Die Bank of America-Titel verteuerten sich an der NYSE um 2,25 Prozent auf 14,56 Dollar.
Auch im Dow Jones zeigten sich die Bankaktien JPMorgan (plus 3,23 Prozent) und Goldman Sachs (plus 2,93 Prozent) sehr fest und lagen an der Spitze der Kurstafel. Größter Verlierer im Index waren Cisco, die sich um 0,80 Prozent auf 23,00 Dollar abschwächten. Kursgewinne erzielten die Papiere des Computerkonzerns IBM (plus 1,12 Prozent) und der Kreditkartenfirma American Express (plus 1,42 Prozent), beide Unternehmen legen nach Börsenschluss ihre Quartalszahlen vor. Hingegen schwächten sich eBay im Nasdaq vor deren Bilanzpräsentation um 0,83 Prozent auf 53,52 Dollar ab.
Deutlich besser verdient hat der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock: Im dritten Quartal steigerte man den Nettogewinn um 15 Prozent auf 730 Mio. Dollar. Um Sonderposten bereinigt lag der Gewinn im Rahmen der Analystenerwartungen. Insgesamt flossen 25,3 Mrd. Dollar in die von BlackRock verwalteten Fonds. Besonders beliebt waren börsennotierte Indexfonds: Diese Fonds stellen mittlerweile ein Viertel der gesamten Anlagen bei BlackRock. Das gesamte von BlackRock verwaltete Vermögen liegt inzwischen bei 4,1 Billionen Dollar. Die BlackRock-Aktie gewann 2,91 Prozent auf 290,47 Dollar dazu.
Im Technologiesektor stiegen die Papiere des Chipherstellers Intel nach dessen Zahlenvorlage um 1,30 Prozent auf 23,69 Dollar. Hingegen büßten jene des US-Internetdienstleisters Yahoo 0,87 Prozent auf 33,09 Dollar ein. Bei Yahoo gingen im dritten Quartal Umsatz und operativer Gewinn zurück. Ebenfalls Bilanz gelegt hat der US-Lebensmittelmulti PepsiCo, die Aktie verteuerte sich infolge um 2,07 Prozent auf 82,27 Dollar.