Nun drohen Protestveranstaltungen der rund 2.600 Betroffenen.
Die Kollektivvertragsverhandlungen der AUA sind Donnerstagnachmittag ergebnislos abgebrochen worden. Nun drohen ab nächster Woche Montag Protestveranstaltungen der rund 2.600 Betroffenen. Dies können über mehrere Tage gehen, so GPA-Vizechef Karl Proyer. "Wir sind gerüstet", gibt sich auch Betriebsratschef Alfred Junghans kämpferisch. Dass es dadurch auch zu Behinderungen für die Fluggäste und zu finanziellen Einbußen für die notverkaufte Airline kommt, sei Schuld des Vorstandes, betonten beide.
"Wir waren einer Einigung schon sehr nahe, es ging nur mehr um eine Summe die dem Viertel eines Jahreseinkommens von Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber entspricht - und das bei 2.6000 Beschäftigten", empört sich Junghans. Laut Proyer hat der AUA-Vorstand bereits getätigte Zusagen wieder zurück genommen, und dies sei heute wie in Zukunft "unannehmbar". Proyer sprach von "vorauseilendem Gehorsam" gegenüber Mayerhuber. Die AUA ist mittlerweile eine Tochter der deutschen Lufthansa.
"Es ist im höchsten Maß unanständig, Mitarbeitern, die nicht einmal 1.200 Euro verdienen, zu sagen, sie sollen die AUA sanieren", so Proyer. Daher würden am Montag - wie angekündigt - um 9:00 Uhr wieder die Betriebsversammlungen aufgenommen.
Proteste
Wie lange die Betriebsversammlungen des AUA-Bodenpersonals dauern und ob sie danach in einen Warnstreik bzw. einen befristeten Streik übergehen, ließen Gewerkschaft und Betriebsrat am Donnerstag nach dem Scheitern der dritten Verhandlungsrunde offen. Aus Belegschaftskreisen war zu hören, dass die Proteste des Bodenpersonals nicht auf den Montag beschränkt sein und an mehreren Tagen stattfinden könnten.
Bereits am Donnerstag vergangener Woche hatte es eine kurze Demo der Bodencrew gegeben, es kam zu minimalen Verzögerungen beim Flugverkehr. Die Schalter selbst wurden aber nur für zehn Minuten blockiert. Betriebsratschef Alfred Junghans fordert für seine 2.600 Beschäftigen am Boden eine Gehaltserhöhung um die Inflationsrate und die Beibehaltung der bestehenden, etwas über den gesetzlichen Rahmen hinausgehenden, Abfertigungsregeln.
300 Euro Einmalzahlung
Die AUA wiederum verweist auf eine schriftliche Vereinbarung, wonach es heuer keine KV-Erhöhung geben soll. Stimmst so nicht, sagt wiederum Junghans, der auf mündliches Entgegenkommen des Vorstandes in diesem Zusammenhang verweist.
Zuletzt hatte das Management der vom Steuerzahler mit 500 Mio. Euro Mitgift geretteten AUA 300 Euro Einmalzahlung angeboten. Die Beschäftigten der AUA-Mutter Lufthansa erhalten heuer alle eine Sonderzahlung von 700 Euro.
Allerdings steht die Mutter besser da als die Tochter. Laut Lufthansa-Boss Wolfgang Mayrhuber, der mit Jahresende in Pension geht, fliegt die AUA heuer fast 180.000 Euro Verlust pro Tag ein.
AUA-Vorstand Peter Malanik glaubt nicht an einen Streik der Belegschaft, rechnet aber mit vereinzelten Protestaktionen. Vorbereitungen für eventuelle Kampfmaßnahmen würden jedenfalls nicht getroffen, sagte er Donnerstagnachmittag im Gespräch mit Journalisten