Im Vertrag zwischen Niki und Air Berlin ist auch die Übernahme der Markenrechte fixiert. Name, Logo, Flugzeugdesign gehören den Deutschen.
Vor einem Jahr hat die deutsche Air Berlin ihre Anteile an Niki Laudas Airline Niki von 24 auf 49,9 % aufgestockt. Lauda erhielt dafür 21 Mio. Euro. Wie der ÖSTERREICH jetzt vorliegende „Spaltungs- und Übernahmsvertrag“ zwischen den beiden Fluglinien zeigt, hat Lauda auch die kompletten Markenrechte an Flyniki an die Deutschen abgetreten. Das heißt: Das Niki-Logo, die Nutzungsrechte am äußeren und inneren Design der Flieger, die Internet-Domains – all das gehört der Air Berlin.
Air Berlin ließ sich 100%-Übernahme genehmigen
„Was in dem Vertrag steht, gilt“, sagt Lauda zu ÖSTERREICH. „Da haben wir nie ein Geheimnis drum gemacht.“ Fakt sei aber: „Ich bin und bleibe Chef und bestimme, wie es mit Niki weitergeht.“
Mag sein, dass die Deutschen das etwas anders sehen. Laut Air-Berlin-Unterlagen steuert Niki von 7 Kernbereichen des Business nur noch einen selbstständig – das Catering. Und auch hier wird „zusätzliches Synergiepotenzial“ gesehen.
Lauda: „Habe keine Pläne, meine 50,1 % abzugeben“
Dass die Air Berlin auf eine Komplettübernahme von Niki spitzt, liegt auf der Hand. Schon jetzt wird Niki in der Air-Berlin-Bilanz konsolidiert, was laut den Regeln nur geht, wenn ein Unternehmen das andere „beherrscht“.
Eine Übernahme von 100% an Niki hat sich Air Berlin vorsorglich von der Kartellbehörde genehmigen lassen. „Das ist logisch: Sie wollten sich absichern, dass es keine Probleme gibt, falls ich meine 50,1 % abtreten will“, so Lauda. Dass Air Berlin die Niki-Markenrechte habe, sei auch darin begründet: „Sollte ich mich zurückziehen, wollen sie nicht, dass ich mit meinem Namen wieder eine Airline mache.“
Er habe eine Put-Option, die ihm die Abgabe seiner Anteile ermögliche. „Ich habe das aber nicht vor.“ Zum Deal vor einem Jahr gehörte auch ein bis 2013 gewährter Kredit von 40,5 Mio. Euro der Air Berlin an Lauda. Fließt die Summe nicht zurück, gehen Laudas 50,1% an Air Berlin. „Von dem Geld habe ich noch keinen Cent gebraucht“, sagt Lauda.
Angela Sellner