Paukenschlag in Wien

Lauda steigt komplett bei NIKI aus

Teilen

Der Ex-Rennfahrer verkauft seine Airline an Air Berlin. Damit fließen 40 Millionen Euro.

Niki Lauda hat zum zweiten Mal eine von ihm gegründete Airline verkauft. Der Ex-Rennfahrer gibt seine Mehrheit an der Billigfluggesellschaft "Niki" an den bisherigen Mitaktionär Air Berlin ab. Lauda zieht aber in den 13-köpfigen "Board" von Air Berlin ein. Das wird im Dezember sein. Er freut sich auf seine Aufgabe, künftig "von oben" die Geschicke von Air Berlin mitbestimmen zu können.

Ende der 90er Jahre hat der Ausnahme-Rennfahrer die damalige Lauda Air an den Erzrivalen AUA abgetreten. Nun zieht er sich komplett als Aktionär seiner Billigfluglinie "Niki Luffahrt GmbH" (flyniki) zurück. Laudas bisher über seine Privatstiftung gehaltene "NIKI"-Mehrheit von 50,1 Prozent wandert an Air Berlin. Die Deutschen hielten seit dem Vorjahr schon 49,9 Prozent. Ab Jahresende sind es nun 100 Prozent.

 Der frühere Formel-1-Star hatte im November 2003 die Österreich-Tochter der damals in Konkurs gegangenen deutschen Gesellschaft Aero Lloyd übernommen und daraus die Niki Luftfahrt GmbH als neuen Billigfluganbieter am österreichischen Markt gegründet

 "Meine 51 Prozent wandern zu Air Berlin", so Lauda in einer Pressekonferenz mit dem neuen Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn in Wien. "Air Berlin übernimmt somit 100 Prozent von Niki". Somit wandern 40 Millionen Euro in die Privatstiftung von Niki Lauda.

Niki steigt bei "NIKI" aus

Für die Passagiere soll sich durch den Totalverkauf von Niki ("flyniki") an die Air Berlin nichts ändern, betonten Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn und Niki-Gründer Niki Lauda am Dienstag vor Journalisten. "Niki bleibt Niki als Marke", sagte Mehdorn.

Lauda, der im Dezember in den Board von Air Berlin übersiedelt, will "nach wie vor die Augen auf Niki halten. Ich bin von oben für Niki verantwortlich". Der Airline-Konkurrenz richtete er heute aus, "der lästige Molch Lauda ist nicht weg". Und er gehe nicht in Pension. Lauda will auch weiterhin Flugzeuge selber fliegen

Niki werde weiterhin eine eigenständige Gesellschaft mit eigener Geschäftsführung sein, wurde heute in Wien erklärt. Niki Lauda selbst war immer nur Gesellschafter bei seiner Billigairline und trug in seiner Firma den Namen "Präsident". Mittels eines Marketingvertrags habe er seinen Werbewert eingebracht.

Eine dritte Airline will Lauda nicht mehr gründen. "Mir gehen die Namen aus", meinte er heute. Die neue Aufgabe im Air-Berlin-Board reize ihn sehr. Statt "unten zu motzen" wollte er "oben mitmachen. Mir ist lieber, ich kann mitbestimmen", sagte er heute vor Journalisten.

Anfang 2004 hatte die Air Berlin 24 Prozent an Laudas kurz davor gegründeter neuer österreichischer Airline übernommen. 2010 hat Lauda weitere 25,9 Prozent an Air Berlin verkauft. Allerdings hat Air Berlin damit die Option auf alles erhalten, denn für ein (letztlich ungenutztes) Darlehen der Deutschen diente der Hälfteanteil der Lauda-Stiftung als Pfand.

Die Übertragung der bisher von Laudas Privatstiftung gehaltenen knappen Mehrheit soll bis Jahresende durch sein. Damit gehört "Niki" dann zu 100 Prozent der Air Berlin. Noch in Gründung sind die verkehrsrechtlich argumentierten dazwischenliegenden "österreichischen" Stiftungskonstrukte, die nach außen eine inländische Mehrheit darstellen sollen.

Für den Deal fließen 40 Millionen Euro in Laudas Privatstiftung.

Lauda wird einer von 13 Aufsichtsratsmitgliedern im Board der Air Berlin sein.

"Will mitbestimmen"
Eine dritte Airline will Lauda nicht mehr gründen. "Mir gehen die Namen aus", meinte er heute. Die neue Aufgabe im Air-Berlin-Board reize ihn sehr. Statt "unten zu motzen" wollte er "oben mitmachen. Mir ist lieber, ich kann mitbestimmen", sagte er heute vor Journalisten.

Aus verkehrsrechtlichen Erwägungen wird für die Darstellung der österreichischen Mehrheit weiterhin eine österreichische Stiftung gewählt. Das gleiche Modell wie bei AUA und Lufthansa.

Marke "NIKI" bleibt
Air-Berlin-Vorstandschef Mehdorn versicherte, dass die Marke "Niki" bleibt und dass der Flughafen Wien als das vierte Drehkreuz von Air Berlin ausgebaut wird. 2012 will Mehdorn bei der - derzeit defizitären - Air Berlin Gewinne schreiben. Lauda selbst sprach von "zweistellig positiven" Zahlen bei seiner Airline.

Mehdorn kritisiert neue Flugsteuer
Der Air Berlin-Boss nahm die Pressekonfrenz zum Anlass, heftige Kritik an der neuen Flugsteuer in Deutschland zu üben. Damit werde sein Unternehmen mit 180 Millionen Euro belastet.

Wien: Neues Drehkreuz von Air Berlin
Air Berlin wird seine Aktivitäten in Österreich verstärken. Geplant ist, Wien als viertes Drehkreuz des Unternehmens auszubauen. Insbesondere Osteuropa ist im Visier der Fluglinie.
 

Seite 2: So verkündete Lauda seinen Rückzug bei NIKI - alle Infos zum Nachlesen im LIVE-TICKER.

 

11:30 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet. Niki Lauda und Air Berlin-Boss Mehdorn verlassen das Haashaus.

11:28 Uhr: Air Berlin-Boss glaubt fest an den Standort Wien. "Frankfurt ist voll, Düsseldorf ist voll, Wien hat noch Chancen".

11:25 Uhr: Lauda nimmt nun nochmals Stellung zu "Emirates" und dem Streckennetz von und nach Dubai.

11:22 Uhr: Der Air Berlin-Boss erklärt  Einzelheiten seines Sparprogramms: Personalabbau, falls er stattfindet, wird es nur bei Air Berlin geben, nicht bei NIKI, so Mehdorn.

11:20 Uhr: Aus verkehrsrechtlichen Erwägungen wird für die Darstellung der österreichischen Mehrheit weiterhin eine österreichische Stiftung gewählt. Das gleiche Modell wie bei AUA und Lufthansa.

11:16 Uhr:
Mehdorn lobt nun seine ehemalige Tätigkeit als Bahnchef in Deutschland. Sein Wechsel zurück in die Luftfahrt sei die logische Konsequenz, da er ja gelernter Flugzeug-Ingenieur sei.

11:13 Uhr: Niki Lauda rechnet heuer bei NIKI mit 12 Millionen Euro Gewinn (nach Steuern).

11:11 Uhr: Wann soll Air Berlin wieder Gewinne schreiben? Mehdorn antwortet: "Nächstes Jahr!. Der Air Berlin-Chef schimpft erneut über die neuen Flugsteuer in Deutschland.

11:08 Uhr: Niki Lauda will weiter ein- bis zweimal die Woche selber fliegen.

11:06 Uhr: Lauda freut sich, sein Know-How und seine Erfahrung im Aufsichtsrat von Air Berlin miteinzubringen.

11:04 Uhr: Auf die Frage, wie sich Niki Lauda fühlt, da ja eine Ära nun zu Ende geht, antwortet der Airliner gegenüber ÖSTERREICH-Redakteurin Angela Sellner: "Ich sehe das als neue Herausforderung an".

11:01 Uhr: Air Berlin-Chef Mehdorn stellt nun nochmal die Vorteile der Zusammenarbeit mit NIKI klar. Wien soll als viertes Drehkreuz von Air Berlin ausgebaut werden.

10:59 Uhr: Lauda kritisiert die anhaltende Diskussion in Wien um eine dritte Piste in Schwechat. Österreich sei kein entscheidungsfreudiges Land.

10:58 Uhr: Als neues Mitglied des Aufsichtsrates hat Niki Lauda wie jeder andere der 13 Mitgleider eine Stimme.

10:56 Uhr: Air Berlin-Boss Mehdorn führt nun nochmals die Schwierigkeiten in der Flugbranche aus. Eine neue Flugsteuer in Deutschland setzt dem Unternehmen zu. Er kündigt strikte Maßnahmen an.

10:55 Uhr: Das erste Bord-Meeting von Air Berlin findet am 7. Dezember 2011 statt. Da wird Niki Lauda bereits dabei sein. Offiziell beginnt sein Job am 17. Dezember 201. Turnusmäßig dauert die Amtszeit vier Jahre.

10:54 Uhr: Mit der Abgabe seiner Anteile von 50,1 Prozent fließen 40 Millionen Euro an Laudas Privatstiftung.

10:54 Uhr: Bei der Geschäftsführung bei Niki wird sich nichts ändern, so Lauda.

10:53 Uhr:  Österreichs Star-Airliner freut sich darauf, "von oben" die Geschicke von Air Berlin und Niki zu bestimmen.

10:52 Uhr: Lauda hat seine Anteile abgegeben, so dass Air Berlin nun 100 Prozent an Niki beteiligt ist.

10:51 Uhr: Es war Niki Laudas Wunsch, noch enger mit Air Berlin zusammenarbeiten. Dann kam das Angebot, in den Aufsichtsrat einzuziehen. Daraufhin habe er "JA" gesagt, so Lauda.

10:49 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet. Jetzt stellen sich Niki Lauda und Hartmut Mehdorn den Fragen der Journalisten.

10:48 Uhr: Mehdorn freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit Niki Lauda. Die Marke "NIKI" wird bleiben.

10:45 Uhr: Air Berlin und NIKI werden ab sofort noch enger zusammenarbeiten, so Mehdorn. Im Visier: Der Markt in Osteuropa. Wien soll als Drehkreuz ausgebaut werden.

10:44 Uhr: Mehdorn spricht nun über Schwierigkeiten in der Flug-Branche; politische Umwälzungen in der arabischen Welt, Asche-Wolke haben für Beeinträchtigungen im Flugverkehr geführt.

10:43 Uhr: Der Air Berlin-Chef  lobt Lauda für die sehr gute Zusammenarbeit der letzten Jahre, die nun noch enger wird.

10:41 Uhr: Mehdorn bestätigt, dass Niki Lauda als Non-Exekutive-Direktor in den Aufsichtsrat von Air Berlin berufen wird.

10:39 Uhr: Jetzt spricht Air Berlin-Chef Hartmut Mehdorn

10:36 Uhr: Der Ausstieg der Privatstiftung Lauda wird "zeitnah" durch eine gesellschaftsrechtliche Umstrukturierung erfolgen, bei der die Stiftung Lauda das von Air Berlin gestellte Darlehen "durch Übertragung ihres 50,1-prozentigen Geschäftsanteils an der Niki Luftfahrt GmbH tilgen" wird.

10:35 Uhr: Niki Laudas Privatstiftung zieht sich aus der "Niki Luftfahrt GmbH" zurück. Das haben Lauda und der bisherige Hälfteeigentümer Air Berlin am Dienstag bekanntgegeben. Niki Lauda wird nun als Non-Executive Director in den Bord von Air Berlin berufen.

10:32 Uhr: Niki erklärt das Wachstum der Airline NIKI. Gestartet ist er mit vier Flugzeugen; dann wurde pro Jahr ein Flieger gekauft.

10:30 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt.

10:25 Uhr: Fix: Lauda steigt bei NIKI aus.

10:19 Uhr: Presseinfos werden verteilt
Hier ein erster Blick auf die Mappen, die an die Anwesenden verteilt werden. In Kürze tritt Lauda vor die Presse.

Lauda steigt komplett bei NIKI aus
© oe24

 

10:01 Uhr: Rückzug in Beirat?
Entsprechend heftig brodelt es nun in der Gerüchteküche. Möglich, dass Lauda hier „nur“ seine (guten) Unternehmenszahlen präsentiert. Spekulationen gehen aber eher in Richtung seiner persönlichen Zukunft bei der von ihm gegründeten Airline. Lauda werde sich aus dem operativen Geschäft in den Beirat zurückziehen, macht in Wien die Runde.

09:50 Uhr: Journalisten warten geduldig
In Kürze beginnt die Pressekonferenz. Dutzende Journalisten haben sich bereits im Haashaus in Wien eingefunden. In Gruppen stehen sie nun zusammen, und rätseln, was genau Niki Lauda sagen wird.

Lauda zeigt uns seine Zwillinge

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Lauda zeigt uns seine Zwillinge

Finden Sie Laudas Ausstieg bei Niki gut?

Niki steigt bei "NIKI" aus

Für die Passagiere soll sich durch den Totalverkauf von Niki ("flyniki") an die Air Berlin nichts ändern, betonten Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn und Niki-Gründer Niki Lauda am Dienstag vor Journalisten. "Niki bleibt Niki als Marke", sagte Mehdorn.

Lauda, der im Dezember in den Board von Air Berlin übersiedelt, will "nach wie vor die Augen auf Niki halten. Ich bin von oben für Niki verantwortlich". Der Airline-Konkurrenz richtete er heute aus, "der lästige Molch Lauda ist nicht weg". Und er gehe nicht in Pension. Lauda will auch weiterhin Flugzeuge selber fliegen

Niki werde weiterhin eine eigenständige Gesellschaft mit eigener Geschäftsführung sein, wurde heute in Wien erklärt. Niki Lauda selbst war immer nur Gesellschafter bei seiner Billigairline und trug in seiner Firma den Namen "Präsident". Mittels eines Marketingvertrags habe er seinen Werbewert eingebracht.

Eine dritte Airline will Lauda nicht mehr gründen. "Mir gehen die Namen aus", meinte er heute. Die neue Aufgabe im Air-Berlin-Board reize ihn sehr. Statt "unten zu motzen" wollte er "oben mitmachen. Mir ist lieber, ich kann mitbestimmen", sagte er heute vor Journalisten.

Anfang 2004 hatte die Air Berlin 24 Prozent an Laudas kurz davor gegründeter neuer österreichischer Airline übernommen. 2010 hat Lauda weitere 25,9 Prozent an Air Berlin verkauft. Allerdings hat Air Berlin damit die Option auf alles erhalten, denn für ein (letztlich ungenutztes) Darlehen der Deutschen diente der Hälfteanteil der Lauda-Stiftung als Pfand.

Die Übertragung der bisher von Laudas Privatstiftung gehaltenen knappen Mehrheit soll bis Jahresende durch sein. Damit gehört "Niki" dann zu 100 Prozent der Air Berlin. Noch in Gründung sind die verkehrsrechtlich argumentierten dazwischenliegenden "österreichischen" Stiftungskonstrukte, die nach außen eine inländische Mehrheit darstellen sollen.

Für den Deal fließen 40 Millionen Euro in Laudas Privatstiftung.

Lauda wird einer von 13 Aufsichtsratsmitgliedern im Board der Air Berlin sein.

OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten