BZÖ verlangt Entlastungs- und Förderpaket für Klein- und Mittelbetriebe.
Der Präsident der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich, Johann Kalliauer, will die beim Faserhersteller Lenzing AG geplanten "Massenkündigungen mit allen Mitteln bekämpfen". Man werde die Betriebsräte bei der Ausschöpfung der Möglichkeiten unterstützen, erklärte er am Dienstag in einer Aussendung - bis hin zur Anrufung der staatlichen Wirtschaftskommission für einen eventuellen Schlichtungsversuch.
Die Lenzing AG habe gerade die besten Jahre ihrer Firmengeschichte hinter sich, sagte Kalliauer. Auf den ersten Gegenwind mit dem Abbau fast eines Viertels der Belegschaft im Stammwerk zu reagieren, "ist völlig unverständlich und darf so nicht kommen". Es handle sich um keine Konsolidierungsmaßnahme, sondern um einen Kahlschlag, der den gesamten Standort und letztendlich die Substanz des Unternehmens gefährde. Die Ankündigungen eines Sozialplane bzw. einer Lösung über eine Stiftung seien völlig unzureichend. "Denn Ersatzjobs gibt es in der Region kaum", betonte Kalliauer. Auch Auspendeln werde die Chancen der Betroffenen auf einen neuen Arbeitsplatz nur marginal erhöhen.
Der geplante Abbau bei Lenzing "stellt die Fratze des von der EU geförderten Turbokapitalismus einiger Großkonzerne dar", so BZÖ-Bündnissprecher Rainer Widmann in einer Aussendung. Österreich brauche stattdessen ein Entlastungs- und Förderpaket für Klein- und Mittelbetriebe. "Damit kann man nicht nur das Risiko von Massenentlassungen vermindern, sondern auch eine bessere Jobverteilung übers Land sicherstellen", erklärte Widmann.