In der Liechtenstein-Steueraffäre hat sich die Zahl der Selbstanzeigen von 99 auf 111 erhöht, und die Finanzämter haben Nachzahlungen von 23 Mio. Euro vorgeschrieben, berichtete das "WirtschaftsBlatt". Doch auch in der Schweizer Steueraffäre gibt es in Österreich bereits erste Selbstanzeigen: Laut Finanzministeriums-Sprecher Harald Waiglein hat sich bisher "eine Handvoll Österreicher in Verbindung mit der Schweiz angezeigt".
Um welches Volumen es sich bei den mit der Schweiz in Zusammenhang stehenden Fällen handelt, stehe noch nicht fest, so der Bericht. Es könnte sich aber um mehr handeln als in der Liechtenstein-Affäre. Immerhin werde das Vermögen, das Österreicher steuerschonend in der Schweiz geparkt haben, auf 12 Mrd. Euro geschätzt.
Entscheidend sei, wie viele Österreicher auf der Steuer-CD stehen, die deutsche Bundesländer gekauft hatten. In Deutschland wird die Zahl der Selbstanzeigen auf 13.000 geschätzt. Der deutsche Staat darf sich über Mehreinnahmen von einer Milliarde Euro freuen. Wie hoch diese in Österreich ausfallen werden, könne noch nicht gesagt werden. "Wir müssen abwarten, bis die Daten aus Deutschland kommen", so Waiglein. Er rechnet, dass das noch vor Sommer der Fall sein wird.
In der Liechtenstein-Affäre hat sich die Anzahl der Selbstanzeigen auf 111 erhöht, laut Steuerfahndung standen 68 auf der Liste, die deutsche Behörden nach dem Kauf der Liechtenstein-CD nach Österreich übermittelten. 43 Österreicher zeigten sich an, obwohl sie gar nicht auf der Steuer-CD der Liechtensteiner LGT aufschienen.
Die Zahl der Fälle im Zusammenhang mit Liechtenstein erhöhte sich insgesamt von 140 auf 189. Von den 23 Mio. Euro an Nachzahlungen, die Finanzämter den Steuersündern vorgeschrieben haben, sind laut Bericht 18 Mio. Euro bereits bezahlt. Experten schätzen, dass am Ende aus der Liechtenstein-Affäre Mehreinnahmen von bis zu 60 Mio. Euro an den Staat fließen werden. Das wäre rund ein Fünftel des Vermögens, das Österreicher schätzungsweise im Fürstentum veranlagt haben, so die Zeitung.