Meinl Bank kauft Energie- und Flughafenbeteiligung

06.10.2009

Nach der Einigung mit streitbaren Aktionären bei AI Airports und PI Power soll Meinl die Energie- und Flughafenbeteiligungen zurückkaufen.

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Vor allem die Flughafenbeteiligung in Parma galt bisher als unverkäuflich, "weil es ein Investitionsversprechen von mehr als 100 Mio. Euro gebe", sagte ein Involvierter zum "Standard". Daher sei das Projekt für Investoren - und vor allem in Zeiten der Wirtschaftskrise - nicht interessant.

Auch die Beteiligung an dem Flughafen-Entwicklungsprojekt Sochaczew in Mittelpolen lockt keine Investoren an, dem Vernehmen nach soll das Projekt gestoppt werden. Verkauft werden konnte bisher nur die Beteiligung am türkischen Flughafenbetreiber TAV. Die Aktien wurden im April über die Börse abgegeben. In Summe verfügt AI damit noch über 4 Flughafenbeteiligungen und ist als Finanzinvestor bei 3 weiteren Projekten dabei.

Solarprojekte in Spanien verkauft

Im Energie-Bereich läuft der Verkauf der Assets offenbar besser. Erst vor wenigen Tagen hat das PI-Management mitgeteilt, dass die beiden in Betrieb befindlichen Solarprojekte in Spanien - Solon und Almeria - um 87,5 Mio. Euro verkauft wurden. Der Deal wurde gar als "Meilenstein" bezeichnet, weil die beiden Projekte die überwiegende Mehrheit an unbaren Vermögenswerten der PI dargestellt haben - mit einer Kapazität von rund 30 MW.

Problembeteiligungen soll es aber auch bei den Energie-Projekten geben. Das Gaskraftwerk im ungarischen Vásárosnamény etwa soll vom alten Meinl-Managment "viel zu teuer gekauft" worden sein. Zudem soll es in Ungarn nicht gerade wenig Kritik an dem Projekt geben. Daher soll auch diese Beteiligung zurück zu Meinls wandern.

Projekte müssen neu bewertet werden

Wie viel die Meinl Bank für all diese Beteiligungen zahlen wird, ist noch offen. "Die Projekte müssen wegen der Wirtschaftskrise alle neu bewertet werden", hieß es aus der Bank zur Zeitung. Das könne zwei bis drei Monate dauern. Zuletzt wurde kolportiert, dass die Meinl Bank für den Vergleich deutlich mehr als 30 Mio. Euro zahlen werde, was ungefähr der Hälfte des ursprünglichen Kaufpreises entspreche.

Der weitere Fahrplan für PI und AI sieht so aus: Nachdem die Assets verkauft sind, werden beide Unternehmen - wie bei den außerordentlichen Hauptversammlungen im April beschlossen - liquidiert. Die Erlöse werden an die Inhaber der AI/PI-Zertifikate ausgeschüttet. Sie hatten im Zuge der Liquidierung Ende Mai aus einer Kapitalrückführung bereits 4,60 Euro (PI) bzw. 2,25 (AI) erhalten. Im November/Dezember soll es eine weitere Kapitalrückführung geben.

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