Griechenland-Krise

Merkel: Griechen waren für Euro nicht bereit

28.08.2013

Schäuble und SPD streiten über Höhe einer möglichen weiteren Griechenland-Hilfe.

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Die deutsche Regierung verschärft in der Bundestags-Wahlkampfauseinandersetzung über die Griechenland-Krise den Ton. "Man hätte zum Beispiel Griechenland gar nicht aufnehmen dürfen in den Euro-Raum", sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstagabend in Rendsburg. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) warf der SPD eine absichtliche Fehlkalkulation des zusätzlichen griechischen Finanzbedarfs vor.

Merkel machte mit ihrer Bemerkung bei einer Wahlkampfveranstaltung vor allem die frühere rot-grüne Regierung für die Probleme der Eurozone mit Griechenland verantwortlich. Die aktuelle Krise sei "über lange Jahre" und auch durch "Gründungsfehler beim Euro" entstanden, sagte die CDU-Chefin. Sie werde daher auch nicht über Nacht überwunden sein.

Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte es vor kurzem als "falsch" bezeichnet, Griechenland Anfang der 2000er-Jahre in den Euroraum aufgenommen zu haben. Die Entscheidung war unter dem damaligen SPD-Kanzler Gerhard Schröder gefällt worden.

Schäuble wandte sich in der "Passauer Neuen Presse" vom Mittwoch gegen Berechnungen des SPD-Haushaltsexperten Carsten Schneider zum weiteren Finanzbedarf Griechenlands. Dessen Zahlen seien "nicht nachvollziehbar und falsch", sagte Schäuble dem Blatt. Niemand solle "versuchen, aus wahltaktischen Gründen immer neue Unsicherheiten zu erzeugen". Schneider hatte am Vortag der "Bild" gesagt, dass Griechenland zwischen den Jahren 2015 und 2020 rund 77 Mrd. Euro benötige.

Schäuble sagte dem Blatt, die SPD habe Brutto und Netto verwechselt. Demnach entspricht der von Schneider genannte Finanzbedarf nicht unbedingt dem Bedarf an Finanzhilfen. Mit Blick auf die Zeit bis 2015 nannte Schäuble die Größenordnung für ein drittes Hilfspaket in Höhe von 11 Mrd. Euro "nicht völlig unrealistisch". Schneider forderte Schäuble am Mittwoch auf, "die Zahlen endlich auf den Tisch zu legen".
 



 
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