Satter Bonus

Michaelis: 52.500 Euro für AUA-Flop

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Schwere Vorwürfe in einem Brief von SP-Staatssekretär Josef Ostermayer.

Heute wird Rechnungshofpräsident Josef Moser seine Post wohl genauer als sonst studieren. Denn ÖSTERREICH hatte gestern schon angekündigt, dass ihm ein Brief von SP-Staatssekretär Josef Ostermayer ins Haus flattern soll: Die SPÖ fordert eine genaue Sonderprüfung der ÖIAG durch den Rechnungshof. Cash für den AUA-Flop. Immerhin ergibt eine ÖSTERREICH-Recherche, dass sich der ÖIAG-Boss einen Deal ausmachen konnte, der in privaten Aktiengesellschaften völlig unmöglich wäre: Nachträglich wurde seine Bonusvereinbarung für das Jahr 2009 neu formuliert. In den „mündlichen Zielvorgaben“ wurde festgelegt, dass Michaelis einen Bonus in der Höhe von 15 Prozent von 350.000 Euro erhalten solle, wenn die Privatisierung der defizitären Staatsfluglinie AUA glattgehe. Wenig später – Michaelis kannte zuvor natürlich längst den Verhandlungsstand – war der Verkauf an die Lufthansa perfekt. Öffentlich wurde kritisiert, dass die Republik 500 Millionen Euro nachschießen musste, damit die Lufthansa die AUA-Staatsanteile überhaupt nimmt. Was nur ein kleiner Zirkel wusste: Michaelis erhielt für dieses Kamikaze-Geschäft auch noch einen Bonus – sagenhaften 52.500 Euro. Schuld daran ist die Geschäftspraxis der ÖIAG, die den wichtigsten Richtlinien der Corporate Governance für die Boni am österreichischen Kapitalmarkt widerspricht: Boni-Vereinbarungen sind im Jahr davor und nicht erst, wie bei der ÖIAG, mitten im laufenden Jahr zu schließen, wenn man durch die Kenntnisse des Geschäftsgangs die Boni gezielt ändern kann. Noch dazu wird in der ÖIAG nur das Aufsichtsratspräsidium über die Details der Bonus-Deals informiert: Nur Peter Mitterbauer, Siegfried Wolf und Klaus Sturany als dessen Mitglieder kannten den Michaelis-Deal. „Normale“ Aufsichtsräte und auch Betriebsräte erfuhren nichts.

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