Die Münchener Rück, der weltgrößte Rückversicherer, hat im zweiten Quartal 2009 von der Börsenerholung profitiert und ihren Gewinn deutlich gesteigert. Der Überschuss legte im Zeitraum April bis Juni um 14 Prozent auf 691 Mio. Euro zu. Analysten hatten nur mit 591 Mio. Euro gerechnet.
Der Dax-Konzern steigerte sein Kapitalanlageergebnis im Quartal um 38 Prozent auf 2,18 Mrd. Euro. Zuletzt hatten hohe Abschreibungen vor allem auf Aktien das Ergebnis immer wieder gedrückt. Trotzdem kam die Münchener Rück bisher ohne größere Blessuren durch die Krise.
Im zweiten Quartal belief sich der Saldo aus Ab- und Zuschreibungen insgesamt noch auf minus 125 Mio. Euro, nach minus 660 Mio. Euro im Jahr zuvor. Während Abschreibungen auf Aktien signifikant fielen, stiegen sie bei festverzinslichen Wertpapieren und vor allem bei Derivaten, mit denen sich die Münchener Rück gegen Aktienkursverluste absichert.
Im Halbjahr hat die Münchener Rück dennoch deutlich weniger Gewinn gemacht als noch vor einem Jahr. Der Versicherer verdiente von Jänner bis Juni 2009 unter dem Strich 1,1 Mrd. Euro. In den ersten sechs Monaten 2008 waren es noch 1,4 Mrd. Euro und damit über 20 Prozent mehr gewesen.
Auswirkungen der Krise "überschaubar"
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise sind für die Münchener Rück nach eigenen Angaben "überschaubar". Konzernchef Nikolaus von Bomhard erklärte, sein Unternehmen sei "gerade für die Zeit nach der Krise gut gerüstet". Zudem würden Einsparungen im Unternehmen steigende Schäden ausgleichen.
Die Münchener Rück ist mit 177 Mrd. Euro einer der weltgrößten Investoren. Die Aktienquote wurde im Zuge der kräftigen Erholung an den Börsen zuletzt auf immer noch sehr niedrige zwei Prozent angehoben. Der Löwenanteil der Gelder steckt in festverzinslichen und damit sichereren Wertpapieren. Die auf das Jahr hoch gerechnete Rendite auf die Kapitalanlagen lag zuletzt bei vier Prozent. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise seien überschaubar, sagte Konzernchef Nikolaus von Bomhard.
Fortschritte machte die Münchener Rück bei ihrer Düsseldorfer Erstversicherungstochter Ergo, die wieder in die Gewinnzone zurückkehrte. Im zweiten Quartal stand ein Ergebnis von 63 (Vorjahr 159) Mio. Euro zu Buche, im ersten Quartal war es noch ein Verlust von 72 Mio. Euro.