"Überarbeitetes Konzept" der Nabucco-Gaspipeline - Nur mehr 1.300 Kilometer lang.
Das Nabucco-Konsortium hat heute beim Shah Deniz II Gasfeld in Aserbaidschan ein Angebot zur Errichtung einer "Nabucco West"-Pipeline eingereicht, teilte die Betreibergesellschaft am Mittwochabend in einer Aussendung mit. Die Pipeline soll kaspisches Gas von der bulgarisch-türkischen Grenze nach Baumgarten (NÖ) transportieren. "Wir sind überzeugt, dass wir dem Shah Deniz II Konsortium ein wettbewerbsfähiges und umfassendes Angebot vorgelegt haben", erklärte Reinhard Mitschek, Geschäftsführer der Nabucco Gas Pipeline International.
Statt 3.900 Kilometer ist die "Nabucco-West"-Version nur mehr 1.300 Kilometer lang. Die Pipeline sei ein "überarbeitetes Konzept des bisherigen Nabucco Projekts", hieß es. In der EU werde die Nabucco-West "exakt den selben Streckenverlauf wie das ursprüngliche Nabucco Konzept haben". OMV-Chef Gerhard Roiss bezifferte Ende April die Kosten für eine "Nabucco-West"-Variante für die derzeit sechs Partner auf jeweils weniger als eine Milliarde Euro.
An der Nabucco sind die OMV, der deutsche Konzern RWE, die ungarische MOL-Tochter FGSZ, die türkische Botas, die rumänische Transgaz und die Bulgarian Energy Holding zu gleichen Teilen beteiligt. Seit dem Vorjahr verhandelt die deutsche Bayerngas über eine Beteiligung. Der deutsche Energieriese RWE erwägt aber aus der Gaspipeline auszusteigen.