Im Jahr 2009
Nationalbank macht 318 Mio Euro Gewinn
27.05.2010
Das Ergebnis ist nach dem massiven Gewinneinbruch im Jahr davor wieder deutlich stärker ausgefallen.
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2009 eine etwas höhere Betriebsleistung als im Vorjahr. Nach Berücksichtigung der Zuführung zur Risikorückstellung, der Abschreibungen auf Fremdwährungen und Wertpapiere sowie der anteiligen Auflösung der Rückstellung im Zusammenhang mit geldpolitischen Operationen des Eurosystems beträgt das geschäftliche Ergebnis 318 Mio EUR (2008: 47 Mio EUR). Diese Eckdaten des Jahresabschlusses präsentierte Präsident Dkfm. Dr. Claus J. Raidl. Der Bund erhält 272 Mio EUR (2008: 40 Mio EUR), wovon 79 Mio EUR auf die Körperschaftsteuer und 193 Mio EUR auf den 90-prozentigen Gewinnanteil des Bundes entfallen.
Damit ist die Entwicklung der OeNB trotz weltweiter Wirtschaftskrise, umfangreicher geldpolitischer Maßnahmen und einer Erhöhung der Risikorücklagen um rund 1/2 Mrd EUR wieder besser verlaufen. Das optimierte Reservenmanagement glich durch den Verkauf von Fremdwährungen und durch die Veranlagung in wenige Währungen und in den Euro, die geringeren Zinserträge aus.
Nettoerträge
Die Nettoerträge der OeNB sind im Jahr 2009 um
267 Mio EUR oder 91 % auf 561 Mio EUR kräftig gestiegen. Das
Nettozinsergebnis fiel - bedingt durch das sehr niedrige Zinsniveau - mit
626 Mio EUR jedoch um 190 Mio EUR oder 23% geringer aus als 2008. Im
Gegensatz zum Vorjahr verringerten sich die Abschreibungen auf Finanzanlagen
um 590 Mio EUR oder 95% auf 34 Mio EUR (2008: 625 Mio EUR).
Die Aufwendungen der OeNB beliefen sich im Jahr 2009 auf 244 Mio EUR und sind damit um 1,7% gesunken. Dabei nahmen die Personalaufwendungen um etwa 7 Mio EUR auf 119 Mio EUR zu. Gouverneur Nowotny: "Wesentlicher Grund dafür ist die weitere Aufstockung von zusätzlichen Mitarbeitern in der Bankenaufsicht. Dadurch hat sich auch die Zahl der OeNB-Mitarbeiterressourcen von 968 (2008) auf 984 (2009) erhöht". Der Sachaufwand ist mit 83 Mio EUR annähernd gleich wie 2008. Deutlich geringer als 2008 waren die sonstigen Aufwendungen.
Bilanzgewinn
Der Bilanzgewinn der OeNB beträgt im Geschäftsjahr
2009 21,4 Mio EUR. Gemäß Beschluss in der heutigen Generalversammlung werden
1,2 Mio EUR für die Ausschüttung einer 10-prozentigen Höchstdividende auf
das Grundkapital von 12 Mio EUR verwendet und 8 Mio EUR dem Jubiläumsfonds
zur Förderung der Forschungs- und Lehraufgaben der Wissenschaft zugewiesen.
Der Rest von 12,2 Mio EUR wird der Gewinnglättungsrücklage zugeführt. Für
die Förderung der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und
Entwicklung (FTE-Nationalstiftung) stehen 75 Mio EUR zur Verfügung. Sie
werden widmungsgemäß am Tag nach der Generalversammlung an die
FTE-Nationalstiftung ausgeschüttet.
Übertragung der Aktien
Die Generalversammlung hat außerdem
die Übertragung der Aktien sämtlicher verbliebener Aktionäre der Bank an die
Republik Österreich beschlossen. Das sind, um nur die größten Aktionäre zu
nennen, unter anderem die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, die
Wirtschaftskammer Österreich, die B&C Beteiligungsmanagement GmbH, die UNIQA
Versicherungen AG und die Vereinigung der Österreichischen Industrie.
Darüber hinaus hat die Generalversammlung Dr. Walter Rothensteiner für eine
weitere Funktionsperiode von fünf Jahren als Mitglied des Generalrates
wiedergewählt.
Moderates Wachstum
Die österreichische Wirtschaft wird 2010 und
2011 wieder moderat wachsen. Nach der Kontraktion des BIP von 3,4% im Jahr
2009 ist für heuer ein Wirtschaftswachstum von rund 1 1/2% zu erwarten. 2011
könnte es den rezenten Prognosen zufolge etwas höher liegen. Seit März
dieses Jahres entwickelt sich der Arbeitsmarkt besser; die Arbeitslosigkeit
sinkt, die Beschäftigung und die Anzahl offener Stellen steigen wieder.
Dennoch ist davon auszugehen, dass die Arbeitslosenquote etwas höher liegen
dürfte als im Jahr 2009 (4,8%). Der Preisauftrieb beschleunigte sich bedingt
durch die deutlich höheren Treibstoffpreise im März und April 2010 auf je
1,8%. Im Jahresdurchschnitt 2010 (und auch 2011) wird die Inflationsrate aus
derzeitiger Sicht weiterhin unter der 2%-Marke bleiben.