In Deutschland

Neue Steuersünder-Daten angeboten

21.02.2010

Den Finanzbehörden im deutschen Bundesland Baden-Württemberg sollen laut Medienbericht weitere Daten angeblicher Steuersünder angeboten worden sein. Ein Informant habe dem Finanzamt Stuttgart per Mail Informationen über rund 600 mutmaßliche Steuerhinterzieher aus ganz Deutschland offeriert, berichtet die "Bild am Sonntag". Indes zeigen sich in der Schweiz Steuersünder immer häufiger selbst an.

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Ein Sprecher des baden-württembergischen Finanzministeriums sagte am Sonntag, er könne nach derzeitigem Kenntnisstand den Eingang nicht bestätigen. Die Finanzbehörden wollen der Sache aber nachgehen. Der Zeitung zufolge fordert der Absender mit dem Decknamen "Pleitegeier" 600.000 Euro. Anfang Februar war Baden-Württemberg bereits eine CD mit 1.700 Namen mutmaßlicher Steuersünder angeboten worden.

Aufgeschreckt durch die jüngsten Datenveröffentlichungen zeigen sich unterdessen auch Schweizer Steuersünder immer häufiger selbst an. Seit Anfang 2010 seien es mindestens 325 gewesen, ergab eine Umfrage der Schweizer Zeitung "Sonntag" bei Steuerbehörden. Wie hoch die Mehreinnahmen für den Schweizer Fiskus ausfallen werden, können nach dem Bericht der Zeitung nur wenige Kantone sagen. Im Kanton St. Gallen, das an Deutschland und Österreich angrenzt, rechnen die Behörden mit Nach- und Strafsteuern von 28 Mio. Franken (knapp 20 Mio. Euro).

Seit dem 1. Jänner gibt es in der Schweiz die straflose Selbstanzeige. Sie befreit die geständigen Steuersünder zwar nicht von Nachsteuern auf nicht deklarierte Einkommen und Vermögen, verschont sie aber vor Strafverfahren und Bußen. Die Zahl der Selbstanzeigen könnte weiter steigen, denn nun will auch die Schweizer Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf die Unterscheidung von Steuerbetrug und schwerer Steuerhinterziehung in der Schweiz abschaffen.

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