Airbus plant Öko-Concorde

ZEHST – hinter dieser sperrigen Abkürzung verbirgt sich ein Projekt der Airbus-Mutter EADS, das gerade auf der internationalen Luftfahrtmesse in Paris-Le Bourget für Furore sorgt. "Zero Emission High Supersonic Transport" bedeutet ZEHST – es geht um einen Überschall-Jet wie die frühere Concorde, der aber viel höher, schneller und auch noch umweltfreundlich fliegt. Die Öko-Concorde soll laut Airbus-Vorstellungen mit hundert Personen ungefähr gleich viel Passagiere befördern wie der nach einem katastrophalen Unglück 2003 ausgemusterte erste Überschall-Passagier-Jet der Geschichte. Doch das war es schon mit den Gemeinsamkeiten.

Jet kombiniert drei Antriebssysteme
Denn mit einem Reisetempo jenseits von 4.200 km/h – also im Bereich der vierfachen Schallgeschwindigkeit (Mach 4) – soll sich der ZEHST-Jet in 35 Kilometern Höhe durch die Stratosphäre pfeilen. Der Flieger könnte ab etwa 2050 vor allem Geschäftsleute befördern, die morgens kurz zur Konferenz nach New York jetten, um abends wieder zurück in Europa zu sein.

Gestartet wird mit zwei durch Biosprit befeuerten Turbojettriebwerken bis auf fünf Kilometer Höhe, dann kommen für ein paar Minuten Raketentriebwerke zum Einsatz, bevor sogenannte Staustrahltriebwerke den Antrieb übernehmen. Diese Technik nutzt die Strömungsgeschwindigkeit der Luft und funktioniert deshalb nur bei hohen Geschwindigkeiten. Zum Landen gleitet der ZEHST-Airbus wie ein Segelflugzeug dem Boden entgegen, bevor die Turbojettriebwerke wieder angestellt werden.

Technisch machbar, jetzt geht es um Kosten
Wie bei anderen futuristischen Ideen, die in Le Bourget präsentiert wurden, sei auch das ZEHST-Konzept technisch lösbar, meinte EADS-Chef Louis Gallois bei der Präsentation. Die Chancen der Entwürfe hingen natürlich von den Kosten ab und wer sie tragen würde, ergänzte EADS-Chefentwickler Jean Botti. Neben dem Überschall-Jet gelte das auch für das Passagierflugzeug mit Panoramadeck , das in ÖSTERREICH schon zu sehen war, oder das E-Flugzeug VoltAir.