Der Ex-Rennfahrer und Unternehmer spricht im ÖSTERREICH-Interview.
Griechenland droht ein Fass ohne Boden zu werden, ein weiteres Hilfspaket ist unterwegs. Niki Lauda sieht notfalls nur eine Lösung: Die Griechen in die Pleite zu schicken.
ÖSTERREICH: Sind Sie dafür, dass wir Athen weitere Milliarden geben?
Niki Lauda: Die Sache ist im Grunde ganz einfach: Überall, wo man Geld herborgt, muss man die Risiken abwägen, ob man es zurückbekommt. Und klar definieren, welche Kriterien erfüllt sein müssen. Das fehlt mir in der momentanen Diskussion. Die Europäer können ja nicht ein Leben lang Geld nach Griechenland schicken. Wenn das ein Fass ohne Boden wird, kann man nicht weitermachen.
ÖSTERREICH: Also soll man Griechenland in die Pleite schicken?
Lauda: Zunächst einmal müssen die in die Pflicht genommen werden, die von den Griechen-Krediten profitieren: die Banken, die mit immer höheren Zinsen riesige Summen verdienen. Die Banken müssen das selber lösen – warum sollen die EU-Bürger dafür bezahlen?
ÖSTERREICH: Und wenn das nicht gelingt, ist der Konkurs die Alternative?
Lauda: Ja, natürlich. Irgendwann ist Schluss, notfalls muss man die Griechen halt in die Pleite schicken. Wie im normalen Leben: Wer seine Kreditschulden nicht bezahlen kann, ist pleite. Dann kommen die Banken erst recht zum Handkuss.
ÖSTERREICH: Experten sagen, wenn wir Griechenland pleitegehen lassen, bricht das Euro-System zusammen …
Lauda: Das ist überhaupt der größte Witz, den ich je gehört habe. Der Euro ist eine so starke Währung, alle Turbulenzen haben ihn nicht geschwächt. Das wird uns nur vorgeplänkelt. (sea)