Konzern baut weltweit ab - in Österreich wackeln 100 Arbeitsplätze.
Der kriselnde Netzwerk-Ausrüster Nokia Siemens Networks will 17.000 Arbeitsplätze streichen - nahezu jeden vierten Job. Auch Tausende Beschäftigte in Deutschland werden wohl ihren Job verlieren, laut informierten Branchenbeobachtern könnte es um mehr als ein Drittel der zuletzt gut 9.000 Stellen gehen. Die Zahl der in Österreich wackelnden Jobs ist unklar.
Das NSN-Geschäft werde komplett auf schnelle mobile Internet-Netze ausgerichtet, kündigte das Gemeinschaftsunternehmen von Nokia und Siemens am Mittwoch an. Andere Unternehmensbereiche wie etwa das Festnetz-Geschäft werden entsprechend weichen müssen. Die jährlichen Ausgaben sollen bis Ende 2013 um eine Milliarde Euro gekappt werden. Bis dahin soll auch der Abbau der 17.000 Jobs abgeschlossen sein.
Angaben zu den betroffenen Ländern soll es erst im Zuge des Umbaus geben. Derzeit könnten dazu keine Details genannt werden, hieß es in einer Telefonkonferenz. Man müsse erst Verhandlungen mit den direkt Betroffenen führen. Dennoch: "NSN ist ein europäisches Unternehmen. Wir rechnen damit, dass dies in den kommenden Jahren auch so bleibt."
NSN beschäftigt in Österreich rund 400 Mitarbeiter - eine offizielle Aussage zu den in der Alpenrepublik wackelnden Jobs gab es am Mittwoch nicht. Sollten die Streichungen in Österreich den weltweiten Durchschnitt erreichen, würden rund 100 Arbeitsplätze wegfallen.
NSN hatte Siemens und Nokia in den vergangenen Jahren hohe Verluste eingebracht und kämpft mit einem starken Wettbewerb in der Branche. Unter anderem Rivalen aus China wie Huawei werden immer stärker und bringen die Preise unter Druck. Der schwedische Konkurrent Ericsson hält fest die Spitzenposition in der Branche. Im vergangenen Jahr kontrollierte Ericsson rund ein Drittel des Weltmarktes für Telekom-Infrastruktur. Huawei folgte auf Rang zwei mit 15,6 Prozent. NSN und Alcatel-Lucent rangen mit jeweils gut 13 Prozent um den dritten Platz.