Österreich auf Platz 5 in der EU

Immer mehr Zweit- und Drittwagen

17.06.2011


Der Verkehrsclub Österreich fordert Alternativen zum Auto.

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© dpa
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Österreich hat in der EU den fünfthöchsten Pkw-Motorisierungsgrad. Darauf wies der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) am Freitag in einer Aussendung hin und erneuerte seine Forderung, dass Alternativen zum Auto deutlich verbessert werden. Die meisten Autos im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es EU-weit in Luxemburg und Italien, die wenigsten in Rumänien.

530 Pkw pro Einwohner in Österreich
530 Pkw gibt es in Österreich pro 1.000 Einwohner. Den höchsten Pkw-Motorisierungsgrad hat Luxemburg (660 Pkw/1.000 Einwohner), gefolgt von Italien (610 Pkw). Dahinter folgen die Inselstaaten Zypern (580 Pkw) und Malta (575 Pkw), wo es keine Eisenbahn gibt. Die wenigsten Pkw pro 1.000 Einwohner gibt es in Rumänien (210).

Immer mehr Haushalte haben drei Autos
"In den vergangenen fünfzehn Jahren ist die Zahl der Autos in Österreich viermal so stark gestiegen wie die Bevölkerung", erklärte VCÖ-Experte Martin Blum. Der Verkehrsclub führt die massive Zunahme vor allem auf eine verfehlte Siedlungspolitik zurück. "Siedlungen auf der grünen Wiese abseits öffentlicher Verkehrsanschlüsse führen dazu, dass Haushalte zwei oder drei Pkw besitzen. Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass die Zahl der Zweitwagen der privaten Haushalte seit dem Jahr 2000 um ein Drittel auf mehr als 930.000 gestiegen ist", hieß es in einer Aussendung.

Deutlich weniger Autos in Nordeuropa
Dass Wohlstand nicht automatisch zu einem hohen Pkw-Bestand führe, zeige Dänemark, wo es aufgrund einer hohen Zulassungssteuer nur 385 Pkw pro 1.000 Einwohner gebe. "In Dänemark wird viermal so viel Rad gefahren wie in Österreich. Die Dänen sind damit weniger vom Erdöl abhängig", erklärte Blum. Auch in Schweden (462 Pkw) und in den Niederlanden (463 Pkw) gibt es im Verhältnis zur Einwohnerzahl deutlich weniger Autos als in Österreich.

Pkw-Nachfrage in der ganzen EU deutlich gestiegen

Die Autokäufer in Europa sind nach monatelanger Abstinenz in die Schauräume der Händler zurückgekehrt: Im Mai legten die Neuzulassungen in der EU um 7,1 Prozent auf 1,2 Millionen Fahrzeuge zu, wie der europäische Herstellerverband ACEA am Freitag in Brüssel mitteilte. Unter den fünf größten Ländern legte der Absatz am stärksten in Deutschland zu, wo im vergangenen Monat 22 Prozent mehr Fahrzeuge auf die Straßen kamen als vor Jahresfrist. Dagegen brachen die Autoverkäufe in Spanien um 23 Prozent ein, weil die Verbraucher dort wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der unsicheren wirtschaftlichen Zukunft des Landes verunsichert sind.

Seit Jahresbeginn hinken die Neuregistrierungen in der EU damit ein Prozent hinter denen von vor einem Jahr hinterher. In den vergangenen Monaten hatten die Hersteller lediglich im Februar ein kleines Verkaufsplus verzeichnet. Zu den Gewinnern zählten im Mai Volkswagen und BMW. Europas größter Autobauer verkaufte knapp 16 Prozent mehr Fahrzeuge seiner Marken VW, Audi, Skoda und Seat. Der Münchner Autokonzern BMW steigerte sich um 21,4 Prozent. Dagegen verkaufte der französische Rivale Renault acht Prozent weniger als im Vorjahr.

 

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