Je höher das Einkommen, desto höher der Ausgabenanteil für PKW.
Arme und Reiche in Österreich geben ihre Einkommen sehr unterschiedlich aus: Das unterste Einkommensviertel investiert 40 Prozent des Haushaltsbudgets in das Wohnen inklusive Energie und vier Prozent in den Verkehr. Das oberste Viertel gibt hingegen 18 Prozent für Wohnen und Energie aus, aber fast 25 Prozent für den Verkehr, geht aus einer Studie hervor, die Reinhold Popp von der Fachhochschule Salzburg für Zukunftsforschung erstellt hat: "Es gilt: Je höher das Einkommen, desto höher der Ausgabenanteil für den Pkw."
Ausgaben fürs Wohnen verdoppelt
Durchschnittlich geben die Österreicher fast ein Fünftel des Haushaltsbudgets für Wohnen inklusive Energie aus, wobei Eigenheimbesitzer rund 23,2 Prozent, Haushalte von Mietobjekten ca. 21,6 Prozent dafür berappen, so Popp. Seit 1954 haben sich die Ausgaben für das Wohnen fast verdoppelt. Gründe dafür sind, dass sich die Wohnqualität wesentlich verbessert hat und den Menschen eine deutlich größere Wohnfläche zur Verfügung steht.
Jeder sechste Euro fürs Auto
An zweiter Stelle steht mit über 16 Prozent schon der Verkehr: Fast jeder sechste Euro wird vom Pkw geschluckt. Dagegen fällt der Ausgabeanteil für den Öffentlichen Verkehr mit einem Anteil von weniger als einem Prozent deutlich geringer aus. Die gefahrenen Kilometer haben sich in den vergangenen 40 Jahren verachtfacht, die Zahl der Pkw stieg auf das Zehnfache. Rund 17 Mrd. Euro geben die Österreicher jährlich für das Auto, Zubehör und Treibstoff aus, führte der Zukunftsforscher aus. "Inzwischen übertreffen die Pkw-Ausgaben die Ausgaben für Kinder deutlich."
Verbilligung anderer Konsum-Güter
Die deutlich gestiegenen Ausgaben seit 1954 für den Pkw und das Wohnen können durch die Verbilligung anderer Konsum-Positionen ausgeglichen werden: Lediglich 13 Prozent des Haushaltsbudget werden für Ernährung und alkoholfreie Getränke und 5,6 Prozent für Bekleidung sowie Schuhe ausgegeben: Die Ausgaben für Nahrung sowie Kleidung liegen unter 19 Prozent , erläuterte der Wissenschafter. Mit rund 15 Mrd. Euro geben die österreichischen Haushalte für Freizeit, Sport und Hobby ungefähr so viel aus wie für die Ernährung, nämlich 13 Prozent. Für den Besuch von Gasthäusern, Restaurants und Kaffeehäusern werden 5,4 Prozent investiert. Gestiegen sind die Ausgaben für Gesundheit (3,1 Prozent) und Bildung (0,8 Prozent).