EU schrieb Verkauf der Malta-Tochter 2014 vor.
Die Schrumpfkur läuft: Den Verkauf ihrer Malta-Bank an die maltesische MedBank hat die teilstaatliche Volksbanken AG (ÖVAG) heute besiegelt. Ganz still wurde dieser Tage die noch kleinere Investkredit International Bank plc Malta verkauft. Für die ungleich gewichtigere defizitäre Volksbank Romania werden erst Käufer gesucht. Der "Exit" dort dürfte die Volksbanker aber noch einiges kosten.
Für drohende Verluste aus dem in Vorbereitung befindlichen Verkauf der Volksbank Romania S.A. wurde in der ÖVAG-Bilanz 2013 jedenfalls eine Rückstellung von 62 Mio. Euro dotiert, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht. Mit dem Verkauf könnten nämlich noch "ergebnisbelastende Maßnahmen" verbunden sein.
Die Volksbank Malta Ltd geht an die MedBank (Mediterranean Bank). Die MedBank gehört nach eigenen Angaben seit 2009 einem Fonds der britischen Private-Equity-Gesellschaft Anacap Financial Partners. Was die teilstaatliche ÖVAG für die schon stark zurückgebaute Malta-Tochter bekommt, wurde nicht gesagt. Vorerst keine Angaben gab es zum Käufer der Investkredit International Malta (Sliema), deren Verkauf relativ parallel betrieben wurde. Die Malta-Töchter mussten laut EU-Vorgaben 2014 verkauft werden. Die Verträge sind zumindest schon unterschrieben.
Bis Jahresende muss die ÖVAG außerdem ihre Mehrheit an der Volksbank Leasing International verkaufen. Hier laufen nach Bankangaben mittlerweile fortgeschrittene "Exklusivverhandlungen".
Bis Ende 2015 hat die ÖVAG noch Zeit, ihre Rumänien-Operation loszuschlagen. Die Rumänien-Tochter ist in der ÖVAG-Bilanz schon ganz abgeschrieben. Durchgerechnet ist die ÖVAG an der Volksbank Romania mit 51 Prozent beteiligt, der Rest teilt sich auf deutsche und französische Volksbanken auf - konkret zu je 24,5 Prozent auf die deutsche DZ/WGZ Bank und die französischen Volksbankengruppe.
In Rumänien waren letztes Jahr wieder signifikante Risikovorsorgen und Wertberichtigungen nötig, unter anderem weil Immobiliensicherheiten neu bewertet werden mussten. Ende September 2013 musste der Aufsichtsrat der ÖVAG eine neue Kapitalspritze für die Tochter in Rumänien freigeben: In Summe flossen im Oktober 120 Mio. Euro für eine Kapitalerhöhung der VB Romania S.A., wovon die ÖVAG aliquot ihren Hälfte-Anteil stemmte.
Die gut 60 Mio. Euro, die die ÖVAG im Oktober in Rumänien einschoss, hat sie in der Bilanz 2013 gleich wieder vollständig abgeschrieben. Damit belastete die Rumänien-Operation die ÖVAG-Konzernbilanz insgesamt mit einem Verlust von mehr als 120 Mio. Euro, verlautete heute zur APA.
Die ÖVAG hatte in der Rumänien-Bank Ende 2013 noch Kredite über 800 Mio. Euro aushaften, ein Jahr davor waren es noch 1,4 Mrd. Euro an internen Refinanzierungen gewesen. Aus heutiger Sicht geht die ÖVAG von Tilgungen gemäß der angepeilten Laufzeiten aus, wenngleich - wie es im Jahresbericht heißt - auch Stresssezenarien nicht auszuschließen seien.
"Darüber hinaus ist nicht abschätzbar, ob im Rahmen des Verkaufsprozesses ergebnisbelastende Maßnahmen gesetzt werden müssen oder sonstige Zugeständnisse nötig werden", schrieb die ÖVAG im Jahresbericht 2013.
Bis Ende 2015 muss die Rumänien-Bank verkauft sein. Das war eine der Vorgaben der EU-Kommission im Beihilfeverfahren. Die ÖVAG stellt sich wegen des Rumänien-Verkaufs auch auf ein Absinken der Eigenmittelquoten ein, weil sie sich mit dem Bank-Exit das Eigenkapital der Volksbank Romania nicht mehr anrechnen kann.