Österreichs Mineralölkonzern erhöht die Beteiligung auf 96%.
OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer will sich vorerst nicht darauf festlegen, wie er die Übernahme des türkischen Tankstellen-Betreibers Petrol Ofisi finanzieren will. Am Freitag hatte die OMV die Einigung mit der Dogan Holding bekanntgegeben, wonach die OMV ihren Anteil an deren Tochter Petrol Ofisi von derzeit 42 % auf knapp 96 % erhöhen wird. Es werde für die OMV kein Problem sein, die notwendige Finanzierung von einer Milliarde Euro zu stemmen, sagte Ruttenstorfer heute, Montag, in einer Telefonkonferenz.
Finanzierung noch offen
"Wir haben eine solche Entscheidung, wie wir die Finanzierung durchführen, noch nicht getroffen", sagte Ruttenstorfer. Es komme von einer reinen Kreditfinanzierung über Wandelanleihen bis hin zu einer Kapitalerhöhung alles in Frage. Über Höhe und Zeitpunkt einer eventuellen Kapitalerhöhung wollte der OMV-Chef keine Angaben machen. Auch die Frage, ob die Kernaktionäre ÖIAG und IPIC bei einer Kapitalerhöhung mitziehen würden, sei an die Eigentümer direkt zu richten.
Totalübernahme kein Muss
Die Totalübernahme der Petrol Ofisi, also der Erwerb der im Streubesitz befindlichen 4 Prozent, sei für ihn kein Muss, sagte Ruttenstorfer. Man werde zwar nach türkischem Recht ein Übernahmeangebot machen müssen, aber es sei für die OMV keine Notwendigkeit und er würde den Verbleib der Petrol Ofisi an der Börse in Istanbul sogar begrüßen, so Ruttenstorfer.
Umwandlung in OMV derzeit nicht geplant
An eine Umwandlung der in der Türkei etablierten Marke Petrol Ofisi in OMV sei derzeit nicht gedacht, sie solle im Gegenteil in den nächsten Jahren sogar gestärkt werden. Auch sei es noch zu früh zu sagen, ob es daneben auch OMV-Tankstellen und Viva-Shops geben werde. Petrol Ofisi betreibt in der Türkei insgesamt rund 2.400 Tankstellen und hält einen Marktanteil von 27 Prozent.