22 Jahre nach Mauerfall

Ost-Deutschland hinkt immer noch hinterher

09.11.2011

Angleichungsprozess mit dem Westen des Landes hat sich verlangsamt.

Zur Vollversion des Artikels
© EPA
Zur Vollversion des Artikels

Ostdeutschland liegt auch 22 Jahre nach dem Fall der Mauer noch immer gegenüber dem Westen zurück. Die deutsche Regierung schreibt in ihrem am Mittwoch vorgelegten Jahresbericht zur deutschen Einheit, der Angleichungsprozess habe sich verlangsamt.

Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner erreicht im Osten etwa 73 Prozent des Niveaus des Westens. Es hat sich damit zuletzt kaum verändert. Der deutsche Innenminister Hans-Peter Friedrich zog in Berlin dennoch eine positive Bilanz.

Friedrich sagte, es gebe nach wie vor einen Aufholprozess in allen Bereichen. Der Minister hob besonders hervor, dass die Zahl der Arbeitslosen im Osten mit rund 860.500 Menschen nun deutlich unter der Marke von einer Million liege. Allerdings sei die Arbeitslosigkeit im Osten prozentual noch fast doppelt so hoch wie in den westdeutschen Bundesländern. Die ostdeutschen Länder benötigten weiterhin eine Förderung, um eine Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse spätestens 2019 zu erreichen.

Friedrich wies darauf hin, dass sich das verfügbare Einkommen der Haushalte in Ostdeutschland in den vergangenen 20 Jahren praktisch verdoppelt habe. Wie aus dem Jahresbericht 2011 hervorgeht, erreicht es jetzt rund 83 Prozent des gesamtdeutschen Durchschnitts. Die Durchschnittslöhne im Osten liegen mittlerweile bei rund 85 Prozent des Westniveaus - bei den Renten sind 89 Prozent erreicht.

Die Unterschiede lassen sich nach den Worten des Ministers aber nicht alleine an Ost und West festmachen. Beispielsweise seien bei der Lohnentwicklung in ganz Deutschland Ungleichheiten zu beobachten, die mit dem Grad der Industrialisierung des jeweiligen Bundeslandes zusammenhingen. Auch zwischen den Metropolen und den ländlichen Räumen gebe es Abweichungen bei den Lebensverhältnissen - und zwar überall in der Bundesrepublik.

Zur Vollversion des Artikels