Alpine-Pleite

Porr sichert auch 64 Jobs in Steiermark

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Forderung nach "fairen Vergaben" der öffentlichen Hand.

Die Porr AG wird 64 Arbeiter und Angestellte des Alpine Hochbaus Bruck/Mur mit Mittwoch übernehmen, wie GBH-Chef Josef Muchitsch am Montag in Graz mitteilte. Zusätzlich zu den rund 160 Arbeitern der Alpine-Tochter Klöcher Baugesellschaft m.b.H., die vom Grazer Bauunternehmen Granit Gesellschaft m.b.H. weiterbeschäftigt werden und zu 70, die von sich aus vorzeitig ausgetreten und gewechselt waren, sei damit mehr als die Hälfte der Belegschaft des insolventen Baukonzerns Alpine in der Steiermark versorgt.

Muchitsch setzt auch auf eine eigene Firmenjobbörse, die von der Gewerkschaft in Abstimmung mit dem AMS eingerichtet wurde. Den noch 256 nicht untergebrachten Arbeitnehmern - von gesamt 550 - stünden derzeit 290 Angebote gegenüber. "Wir gehen davon aus, den überwiegenden Anteil ebenfalls in Beschäftigung zu bringen", sagte Muchitsch bei einer Pressekonferenz. Derzeit sei man am Vermitteln, Anfang August wüsste man Genaueres.

Die Alpine-Pleite und das Scheitern einer regionalen Auffanglösung mit der G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H. war für Muchitsch auch Anlass, das Problem des durch Preisdumping umkämpften Markts in der Steiermark und Österreich näher zu beleuchten. Unterstützt von Vertretern des Baunebengewerbes (Sako-Stahl, AVI, Marienhütte) forderte er fairere Vergaben, die sich nicht nur am billigsten Preis orientieren. Von der öffentlichen Hand, die ein Drittel des Bauvolumens bestreite, müsste bei der Ausschreibung auch die Vergabe von Subaufträgen berücksichtigt werden. Als Beispiel wurde der Baustahlbezug für die zwei aktuell größten Baustellen in der Steiermark genannt: So werde etwa das Material für das laufende Baulos des Koralmtunnels, rund 30.000 t, aus Straßburg bezogen und in Ungarn bearbeitet, ehe es, nach 1.200 km Fahrt durch Europa in der Weststeiermark verbaut werde.

Problem sei laut Muchitsch auch, dass die Lockerung der Gewerbeberechtigung von 2002 zu weit gegangen sei: "Heute kriegt jeder, der mit einem bisserl Werkzeug daherkommt und eine Postfachadresse hat, eine Berechtigung. In schwierigeren Zeiten muss da die Schraube fester angezogen werden." Positiv sieht der Bau-Holz-Gewerkschafter, dass die Schwellenwerteverordnung für öffentliche Vergaben von Bundeskanzler Werner Faymann (S) bis Ende 2014 verlängert wurde: Dadurch hätten Bürgermeister die Möglichkeit, Bauaufträge bis zu 1 Mio. Euro an einen geladenen Bieterkreis auszuschreiben. Regionale Firmen können so etwa dann, wenn die Arbeitslosenquote in der Region über dem Landesschnitt liege, bevorzugt werden.

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