Postchefs verdienen fast 6 Mal so viel wie Beschäftigte

30.12.2009

Der Rechnungshof hat die Gehaltsunterschiede in Bundesfirmen errechnet. Im Durchschnitt betragen sie das Dreieinhalbfache.

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Die Einkommensdifferenz zwischen Vorstand und Beschäftigten fällt in den Unternehmen mit Bundesbeteiligung laut einem aktuellen Rechnungshofbericht höchst unterschiedlich aus. Die Bandbreite reicht von fast sechsmal so viel bis zum Doppelten. Im Durchschnitt liegt die Gage von Vorständen und Geschäftsführern rund beim Dreieinhalbfachen der Einkommen der Beschäftigten.

Schere geht zu

Die Einkommen der Beschäftigten sind im Zeitraum 2005 bis 2008 um durchschnittlich 13 Prozent gestiegen, die Gagen der Vorstände und Geschäftsführer um 6 Prozent. Unternehmens-Chef verdienten 2008 durchschnittlich 152.800 Euro, die Beschäftigten 43.500 Euro, geht aus dem jüngsten Rechnungshofbericht über Einkommen der öffentlichen Wirtschaft des Bundes hervor.

Post am schlimmsten

Am höchsten sind die Unterschiede im Bereich Filmwirtschaft und Nachrichtenwesen (u.a. Post): Vorstände verdienten hier das 5,7-Fache der Beschäftigten (durchschnittliches Jahreseinkommen von 39.200 Euro). Am geringsten ist die Kluft im Geld- und Kreditwesen (u.a. Österreichische Nationalbank): hier ist die Gage der Führungsspitze gerade einmal rund doppelt so hoch wie das Durchschnittsgehalt von 77.600 Euro im Jahr.

Relativ groß der Unterschied auch bei den ÖBB: Ein durchschnittliches Vorstands- bzw. Geschäftsführergehalt war in der ÖBB-Unternehmensgruppe rund 4,9 mal so hoch wie das durchschnittliche Jahreseinkommen (43.900 Euro) der knapp 40.000 Beschäftigten. Die ÖBB-Spitze steigerte zudem das Einkommen im Zeitraum 2005 bis 2008 um durchschnittlich 30 Prozent, während die Beschäftigten um 21 Prozent mehr verdienten.

Das Verhältnis zwischen den Einkommen der Vorstände/Geschäftsführer und jenen aller Beschäftigten war auch in folgenden ausgewählten Bereichen relativ hoch: Luftverkehr mit - um Sondereffekte bereinigten - 450 Prozent (durchschnittliches Beschäftigten-Einkommen: 52.900 Euro) sowie Sonstige Unternehmen der Verkehrswirtschaft (wie etwa die Brenner Basistunnel BBT SE oder die Schieneninfrastruktur Dienstleistungsgesellschaft mbH) mit 413 Prozent der Beschäftigten-Einkommen.

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