0,6% Wachstum
Privater Konsum dümpelt vor sich hin
09.12.2012Handelsumsätze rückläufig - OeNB revidierte Konsumprognose deutlich nach unten.
Der private Konsum hat zwar immer noch eine stabilisierende Wirkung auf die heimische Wirtschaft, große Sprünge macht er allerdings nicht. Das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo erwartet für 2012 ein reales Wachstum des privaten Konsums von 0,6 Prozent, für 2013 von 0,7 Prozent. Am 20. Dezember bei der neuen Schätzung wird sich weisen, ob die Herbstprognose hält.
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat ihre Juni-Prognose bereits deutlich nach unten revidiert und erwartet nun für 2012 nur noch ein Wachstum von 0,3 Prozent (nach 1,1 Prozent) für den privaten Konsum. Für 2013 gehen die Forscher von einem realen Zuwachs von 0,5 Prozent aus. "Zwar wachsen die Reallöhne stärker als im Jahr 2012, gleichzeitig fällt aber das Beschäftigungswachstum deutlich schwächer aus", hält die OeNB in ihrer jüngsten Prognose fest.
Die Prognose für den Handel (Einzel-, Groß- und Kfz-Handel) insgesamt dürfte nach unten revidiert werden, erwartet Wifo-Konsumexperte Jürgen Bierbaumer-Polly. Derzeit geht das Wifo noch von einem realen Rückgang von 0,4 Prozent für den gesamten Handel im heurigen Jahr aus. Dabei geht es dem Einzelhandel noch vergleichsweise gut, wenngleich die Umsätze der Unternehmen stagnieren. Groß- und Kfz-Handel mussten zuletzt starke Einbußen hinnehmen.
Im ersten Halbjahr 2012 ist die Sparneigung der Menschen wieder gestiegen - zulasten des Konsums. "Die realen Einkommen wurden ins Sparen investiert und nicht in den Konsum", sagte Bierbaumer-Polly im Gespräch mit der APA. Insbesondere die Ausgaben für Gebrauchsgüter wie Autos oder Möbel gingen zurück. Die Pkw-Neuzulassungen etwa sanken von Jänner bis Oktober um rund 3 Prozent.
Für das bereits angelaufene Weihnachtsgeschäft deuten diese Konjunkturdaten auf leichte Einbußen hin. "Die Haushalte geben eher ein bisschen weniger aus. Das Weihnachtsgeschäft vom Vorjahr wird schwer zu halten sein", so Bierbaumer-Polly. Positiv auswirken könnte sich allerdings, dass heuer unter dem Jahr mehr gespart wurde.